(16.06.2021) In den USA liefern die Top-Schwimmer bei der Olympia-Qualifikation weiter Spitzenzeiten am Fließband ab. Stark präsentierten sich in der Nacht zu Mittwoch unter anderem die Damen über die 100m Brust.
Auf Platz eins kam Lilly King in 1:04,79 Minuten bis auf 6,6 Zehntel an ihren Weltrekord heran. Dahinter lieferten sich die erst 17-jährige Lydia Jacoby und die Kurzbahn-Weltmeisterin Annie Lazor einen packenden Kampf um den zweiten Startplatz im US-Team. Am Ende hatte Jacoby in 1:05,28 Minuten die Hand vor Lazor (1:05,60) an der Wand. Das US-Trio liegt nun auf den ersten drei Plätzen der Weltrangliste, doch in Tokio werden wir nur zwei von ihnen wiedersehen.
Ähnlich spannend ging es über die 100m Rücken der Damen zu. In 58,35 Sekunden qualifizierte sich Regan Smith, die bis vor wenigen Tagen noch den Weltrekord über diese Strecke hielt, für ihre ersten Olympischen Spiele. Im Rennen um Platz zwei sorgte die 21-jährige Newcomerin Rhyan White für eine Überraschung. Sie konnte in 58,60 Sekunden die 50m-Weltmeisterin und Rio-Teilnehmerin Olivia Smoliga um zwölf Hundertstel distanzieren.
Bei den Herren liegt der 2016er Olympiasieger Ryan Murphy über die 100m Rücken voll auf Kurs. In starken 52,33 Sekunden qualifizierte er sich für Tokio. Auch über diese Strecke darf ein neuer Name auf den zweiten Olympiastartplatz hoffen. Der 20-jährige Hunter Armstrong lieferte in 52,48 Sekunden eine beeindruckende Bestzeit ab. Einen überzeugenden Auftritt zeigte auch der 36-jährige Routinier und 2012er Olympiasieger Matt Grevers ab, der in 53,27 Sekunden auf Platz sechs landete.
Für Spannung sorgte in der zurückliegenden Nacht auch der Kampf um die Staffeltickets für das 4x200m-Team der Herren. Hier setzten sich Kieran Smith (1:45,29), Townley Haas (1:45.66), Drew Kibler (1:45,92) und Andrew Seliskar (1:46,34) durch. In der Summe waren die vier damit etwas langsamer als die Kandidaten für die australische 4x200m-Staffel. (Mehr dazu: 3:56! Ariarne Titmus wackelt am Weltrekord von Katie Ledecky) Zudem muss wohl Caeleb Dressel seine Ambitionen für einen Start in der 4x200m-Olympiastaffel hinten anstellen. Er hatte im Vorlauf eine persönliche Bestzeit von 1:46,63 Minuten ins Becken gebracht und angesichts seines vollen Zeitplans bei den Trials den Start im Halbfinale abgemeldet. Im Finale aber waren die Top 6 schneller als Dressels Zeit.
Zum Abschluss des Wettkampftages gab es noch einen besonderen Auftritt des Kraulschwimmer Jake Mitchell. Über die 400m Freistil hatte er am ersten Wettkampftag Platz zwei belegt, aber knapp die FINA-A-Norm (3:46,78) verpasst. Nun bekam er in einem Rennen im Alleingang gegen die Uhr noch einmal die Chance sich zu beweisen und nutzte diese: In 3:45,86 Minuten unterbot er die Norm diesmal deutlich und empfahl sich so für Tokio.