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14. Oktober 2012

(27.05.2011) Nur noch wenige Tage, dann geht es für die DSV-Schwimmer in Berlin um die Tickets für die Weltmeisterschaften in Shanghai und die Normzeiten haben es in sich. Die europäische Konkurrenz hätte damit durchaus ihre Schwierigkeiten gehabt. Heute schauen wir, wie die Schwimmer aus Übersee mit den DSV-Normen klargekommen wären. Dabei fällt auf: Vor allem in China und Japan hätten zahlreiche Athleten die deutschen Qualifikationszeiten geknackt.

 

Im zweiten Teil der “Virtuellen Quali” haben wir die Schwimmer aus China, Japan, Australien, Südafrika, Kanada und Brasilien gegen die vom Deutschen Schwimm-Verband vorgegebenen WM-Normzeiten antreten lassen. Die Schwimmer aus Asien und Australien hätten damit eher weniger Probleme gehabt. Aus Brasilien, Kanada und Südafrika hingegen würden es nur Mini-Teams zur WM schaffen.

China: DSV-Normen vor allem für die Damen kein Problem

Die Schwimmer aus dem Riesenreich hatten bei der “Virtuellen Quali” die wenigsten Probleme damit, sich für die Heim-WM in Shanghai zu qualifizieren. Insgesamt 17 Athleten unterboten die für die deutschen Schwimmer geltenden Normzeiten. Bei den Herren sticht dabei vor allem Youngster Sun Yang heraus, der auf vier Distanzen die Normzeiten unterbot und in Shanghai wohl zu den schärfsten Konkurrenten von Paul Biedermann gehören wird. Insgesamt fällt jedoch auf, dass vor allem die chinesischen Damen kaum Schwierigkeiten mit den DSV-Qualifikationszeiten gehabt hätten. Von 17 Athleten, die bei der chinesischen WM-Qualifikation vom 2. bis 7. April unter diesen Zeiten blieben, waren 13 weiblich.

China (17):
Zhang Fenling (200m Rücken – 1:56,34)
Sun Yang (200m Freistil – 1:44.99 // 400m Freistil 3:41,48 // 800m Freistil – 7:44,12 800Fr // 1500m Freistil – 14:42,56)
Zhong Guixu (1500m Freistil – 15:01,61)
Wang Chengxiang (400m Lagen – 4:11,89)
Ye Shiwen (200m Lagen – 2:10,11)
Shao Yiwen (400m Freistil – 4:05,60)
Zhu Wenyan (400m Freistil – 4:05,81)
Li Xuanxu (400m Lagen – 4:35,73)
Sun Ye (200m Brust – 2:24.24 // 100m Brust – 1:07,41)
Ji Liping (100m Brust – 1:06,81 // 200m Brust – 2:24,29)
Liu Zige (100m Schmetterling – 57,39 // 200m Schmetterling – 2:04,40)
Zhao Jing (100m Rücken – 59,91)
Gao Chang (50m Rücken – 27,98)
Jiao Liuyang (200m Schmetterling 2:04,44)
Li Xuexu Hunan (800m Freistil – 8:23,96)
Chen Qian (800m Freistil – 8:24,86)
Zhu Jiani (200m Rücken – 2:08,62)

Australien: 14 Athleten unterbieten die DSV-Normen

Auch Australiens Top-Athleten wären mit den deutschen Normen durchaus zurechtgekommen. Insgesamt 14 Schwimmer waren über die Einzeldistanzen schneller als die DSV-Zeiten. Heraus stachen vor allem Youngsters wie James Magnussen, der über die 100m Freistil schneller war, als es sein Konkurrent um einen der Olympia-Staffelplätze – Superstar Ian Thorpe – je war. Nicht in das WM-Team hätte es hingehen der einstige Weltmeister Geoff Huegill geschafft. Der Comeback-Schwimmer verfehlte über die 50 und 100m Schmetterling die DSV-Normen.

Australien (14):
Matthews Targett (50m Schmetterling – 23,27)
Brenton Rickard (100m Brust – 1:00,12)
Christian Sprenger (100m Brust – 1:00,37)
Benjamin Treffers (100m Rücken – 53,72)
Hayden Stoeckel (100m Rücken – 53,87)
Mitchel Larkin (200m Lagen – 1:59,42)
James Magnussen (100m Freistil – 48,29)
Matthew Abood (50m Freistil – 22,02)
Leisel Jones (100m Brust – 1:06,18)
Sara Katsoulis (100m Brust – 1:07,24)
Beinda Hocking (100m Rücken – 59,55)
Kylie Palmer (200m Freistil – 1:55,73 // 400m Freistil – 4:04,29)
Bronte Barrat (200m Freistil – 1:55,74 // 400m Freistil – 4:04,36)
Alicia Coutts (100m Schmetterling – 57,25 // 200m Lagen – 2:10,06)

Japans Schwimmer auf französischem Niveau

Ein Dutzend der japanischer Schwimmer hätte bei der kurzfristig umgeplanten WM-Qualifikation, die vom 9. bis 11. April nur drei Tage dauerte, die deutschen Normen unterboten. Damit liegen die Athleten aus dem Land der aufgehenden Sonne ungefähr auf dem Niveau der französischen Schwimmer, die von Europas Nationen die meisten Sportler nach Shanghai schicken würden.

Japan (12):
Kosuke Kitajima (100m Brust – 59,44 // 200m Brust – 2:09,26)
Miyamoto Yousuke (1500m Freistil – 14:57,56)
Ryosuke Irie (100m Rücken – 53,10 // 200m Rücken – 1:54,08)
Takeshi Matsuda (200m Schmetterling – 1:54,12 // 400m Freistil 3:46,90)
Ryusuke Sakata (200m Schmetterling 1:55,11)
Kazuki Watanabe (200m Rücken – 1:57,21)
Yuuya Horihata (400m Lagen – 4:12,28)
Takuro Fujii (100m Schmetterling – 51,84)
Naoya Tomita (200m Brust – 2:08,25)
Noshi Natsumi (200m Schmetterling – 2:06,05)
Aya Terakawa (100m Rücken – 59,17 // 200m Rücken – 2:09,37)
Satomi Suzuki (100m Brust – 1:07,68 // 200m Brust 2:24,36)

Mini-Teams aus Brasilien, Kanada und Südafrika

Während in China vor allem die Damen kein Problem mit den DSV-Normen gehabt hätten, waren bei den WM-Qualifikationen in Brasilen und Südafrika ausschließlich Männer in der Lage die deutschen Pflichtzeiten zu unterbieten. Mit vier bzw. drei Athleten würden die Teams jedoch recht überschaubar ausfallen. Ähnlich sieht es in Kanada aus. Hier stach vor allem ein Trio von Brust-Schwimmerinnen und eine Rücken-Spezialistin heraus. Kein einziger Mann war bei der kanadischen WM-Quali vom 31. März bis 2. April schneller als die deutschen Normen. Auch der einstige Weltmeister Brent Hayden wäre in Shanghai nicht dabei.

Südafrika (3):
Gerhard Zandberg (50m Rücken – 24,90)
Cameron Van der Burgh (100m Brust – 1:00,29 // 50m Brust – 27,24)
Darian Townsend (200m Lagen – 1:59,06)

Brasilien (4):
Cesar Cielo (50m Freistil – 21,73)
Thiago Pereira (200m Lagen – 1:57,35 // 400m Lagen – 4:12,52)
Felipe Silva (50m Brust – 27,32 // 100m Brust 1:00,20)
Kaio Almeida (100m Schmetterling – 52,11)

Kanada (4):
Sinead Russell (200m Rücken – 2:08,89)
Annamay Pierse (200m Brust – 2:24,18)
Martha McCabe (200m Brust – 2:24,43)
Jillian Tyler (100m Brust – 1:07,56)