(09.03.2021) Vor knapp einem Monat sorgten die Vorab-Veröffentlichung von Inhalten einer Studie der TU Berlin für hohe Wellen in der Schwimmwelt. In der Analyse wurden betrachtet, wie sich die unterschiedlichen Bedingungen innerhalb geschlossener Räume auf die Ansteckungsgefahr mit COVID-19 durch Aerosole auswirken. Schwimmhallen schnitten dabei nicht allzu gut ab - zumindest auf den ersten Blick.

In den ursprünglich veröffentlichten Ergebnissen war das Infektionsrisiko in Schwimmbädern ungefähr so hoch eingestuft wie halb voll besetzte Restaurants mit Gästen, die keine Masken tragen oder sogar höher bewertet als halbvolle Sporthallen bzw. teilvolle Fitnessstudios. Das Problem hierbei: Während bei anderen Innenräumen die Auslastung angegeben war, wurden die Schwimmbäder nur recht allgemein als "Schwimmhalle" bezeichnet, ohne die Belegung zu berücksichtigen.

Dies wurde nun in einer neuen Version des Preprints der Studie aktualisiert. Der ursprünglich für die Schwimmhallen angegeben Wert bezog sich demnach auf eine 100-prozentige Auslastung. Neu in die Übersicht aufgenommen wurde zudem das Infektionsrisiko für nur zu 50% belegte Schwimmhallen. Dieses ist nun sogar niedriger einzustufen als in ebenso halb gefüllten Sporthallen bzw. nur geringfügig höher als in zu 80% gefüllten Supermärkten, in denen mit Maske eingekauft wird.

Quelle: "Covid-19 Ansteckung über Aerosolpartikel Vergleichende Bewertung von Innenräumen hinsichtlich des situationsbedingten R-Wertes 1" / Martin Kriegel, Anne Hartmann / Hermann-Rietschel-Institut, FG Energie, Komfort und Gesundheit in Gebäuden, TU Berlin

Die in der Übersicht angegebenen Werte beziehen sich darauf, wie stark die Bedingungen vor Ort den R-Wert, der angibt wie viele andere Menschen eine infizierte Person in Durchschnitt ansteckt, erhöhen.

Die Studie bezog sich nicht auf Infektionen, die in den zurückliegenden Wochen und Monaten tatsächlich auf die jeweiligen Räumlichkeiten zurückgeführt werden konnten, sondern bewertete die Ansteckungsgefahr auf Basis der Bedingungen, die üblicherweise in den jeweiligen Räumen vorzufinden sind. Betrachtet wurde, wie lange man sich normalerweise in der Lokalität aufhält, wie die Zuluftverhältnisse sind und wie stark einzelne Personen Atemluft ausstoßen. Letzteres wird bei sportlichen Aktivitäten als sehr hoch bewertet.

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