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14. Oktober 2012

(04.06.2011) Vorletzter Tag der Deutschen Meisterschaften in Berlin und heute sorgte vor allem Marco di Carli für Schlagzeilen. Der Frankfurter sicherte sich in neuer Weltjahresbestzeit über die 100m Freistil das WM-Ticket. Britta Steffen hingegen scheiterte über ihre Paradestrecke an der WM-Norm.

 

Das war durchaus eine faustdicke Überraschung: In 48,24 Sekunden knackte Marco di Carli, der in den vergangenen Jahren immer wieder mit Formproblemem zu kämpfen hatte, nicht nur die WM-Norm und unterbot den Deutschen Rekord von Paul Biedermann um 15 Hundertstel – er schwamm neue Weltjahresbestzeit. “Ich wusste, dass ich diese Zeit drauf haben”, so der Frankfurter, der tags zuvor bereits Gold über die halbe Distanz geholt hatte. Titelverteidiger Biedermann blieb in 48,66 Sekunden nur Silber. Bronze holte Markus Deibler in 49,11 Sekunden. Christoph Fildebrandt auf Platz vier (49,15) und Benjamin Starke (49,24) als Fünfter dürfen sich Hoffnungen auf einen Staffelplatz im DSV-Team machen. Di Carli, Deibler, Fildebrandt und Starke unterboten in der Addition selbst ohne die Zeit von Biedermann die WM-Norm der 4x100m Freistilstaffel (3:15,07). Der Hallenser hatte bereits angekündigt für eine Freistilstaffel wohl nicht zur Verfügung zu stehen. Mitfavorit Steffen Deibler enttäuschet als Siebter (49,50) erneut.

Steffen holt Titel und verfehlt WM-Norm

Britta Steffen hingegen schrammte in 54,14 Sekunden über die 100m Freistil sechs Hundertstel an der WM-Norm vorbei. “Ich bin nicht ganz zufrieden mit meiner Leistung. Ich hatte mir auch vorgenommen, schneller anzugehen”, so die 27-Jährige. Silber hinter der Weltrekordhalterin erschwamm sich Daniela Schreiber in 54,74 Sekunden vor Lisa Vitting (55,19) und Silke Lippok (55,40). Das Quartett unterbot damit in der Addition mit Abzug der “Staffelgutschrift” von 2,4 Sekunden in 3:37,07 Sekunden die WM-Norm (3:38,14).

Vom Lehn und Poewe können auf Staffelplatz hoffen

Hendrik Feldwehr musste sich über die 100m Brust Youngster Christian vom Lehn (1:00,51) um 17 Hundertstel geschlagen geben. Beide verfehlten die WM-Norm von 1:00,47 knapp. Vom Lehn dürfte damit jedoch Chancen auf einen Start in der 4x100m Lagenstaffel des DSV haben. Bronze ging in 1:01,94 Minuten an Johannes Neumann.
Sarah Poewe sicherte sich bei den Damen den Titel in 1:08,69 Minuten vor Caroline Ruhnau (1:09,44) und Vanessa Grimberg (1:09,79). Die WM-Norm war hier knapp eine Sekunde schneller, Poewe dürfte jedoch somit für eine mögliche deutsche Lagenstaffel in Shanghai vorgesehen sein.

Titel für Lebherz, Mensing, Wallburger und Hentke

Über die 200m Rücken erschwamm sich Yannick Lebherz in 1:58,00 Minuten seinen zweiten Titel der Meisterschaften. Im Gegensatz zum Rennen über die 400m Lagen verfehlte er die WM-Norm jedoch um 55 Hundertstel. Silber ging in 1:58,46 an Jan-Philip Glania vor Lucien Haßdenteufel in 1:59,89 Minuten. Bei den Damen konnte Jenny Mensing in 2:10,21 ihren Titel verteidigen. Lisa Graf kam in 2:14,27 Minuten auf den zweiten Platz. Bronze ging an Paula Beyer (2:15,63).

Über die 1500m Freistil der Damen schwamm Isabelle Härle in 16:20,17 Minuten zu Gold. Auf dem zweiten Platz erreichte Nadja Müller in 16:40,55 Minuten das Ziel. Bronze ging in 16:47,83 Minuten an Elisa Thimm.

Tim Wallburger holte sich den Titel über die 200m Schmetterling in 1:58,22 Minuten. Titelverteidiger Toni Embacher kam in 2:00,71 Minuten auf den zweiten Platz. Bronze holte Simon Becker (2:01,80). Bei den Frauen sicherte sich Franziska Hentke an ihrem 22. Geburtstag in 2:10,79 Sekunden souverän den Titel. Dahinter schwammen Lena Kalla (2:13,87) und Katharina Schiller (2:14,04) auf die Podestplätze.
In den Staffel-Entscheidungen siegte über die 4x100m Lagen der Damen das Team des SV Halle in 4:11,18 Minuten. Bei den Männern ging der Titel in 3:42,19 Minuten an die SG Essen.

Bereits am Mittag konnte Alexander Lohmar über die 100m Freistil in den C-Finals seinen eigenen, erst am Mittwoch aufgestellten Altersklassenrekord in 53,18 Sekunden einstellen. Über die 200m Rücken der Mädchen konnte Sonnele Öztürk im Jahrgang 1998 in 2:17,30 Minuten eine neue nationale Bestmarke aufstellen.

Die bisherigen WM-Normknacker:

Marco di Carli (100m Freistil 48,24)
Yannick Lebherz (400m Lagen 4:14,02)
Jan David Scheper (200m Lagen 1:59,03 VL)
Helge Meeuw (100m Rücken 53,76 VL)
Hendrik Feldwehr (50m Brust 27,34 VL)
Dorothea Brandt (50m Brust 30,83)
Markus Deibler (200m Lagen 1:58,67)
4x200m Freistil weiblich (Silke Lippok, Lisa Vitting, Franziska Jansen, Daniela Schreiber: 7:54,12 –> Berücksichtigt -2,4 Sekunden für fliegenden Start und die schnellere VL-Zeit von Silke Lippok)
4x100m Freistil männlich (di Carli, Deibler, Fildebrandt, Starke: 3:13,34)
4x100m Freistil weiblich (Steffen, Schreiber, Vitting, Lippok: 3:37,07)

Liste der Deutschen Meister 2011:

400m Lagen: Yannick Lebherz 04:14,02 DR
1500m Freistil: Christian Kubusch 15:09,94
50m Rücken: Helge Meeuw 25,14
50m Freistil: Marco di Carli 22,14
400m Freistil: Paul Biedermann 3:47,44
50m Brust: Hendrik Feldwehr 27,74
50m Schmetterling: Steffen Deibler 23,47
200m Lagen: Markus Deibler 1:58,67
200m Rücken: Yannick Lebherz 1:58,00
100m Brust: Christian vom Lehn 1:00,51
100m Freistil: Marco di Carli 48,24

400m Lagen: Katharina Schiller 04:46,08
800m Freistil: Isabelle Härle 08:34,83
50m Rücken: Jenny Mensing 28,88
200m Freistil: Silke Lippok 1:58,24
50m Brust: Dorothea Brandt 30,83
50m Schmetterling: Sina Sutter 26,91
200m Lagen: Theresa Michalak 2:13,32
200m Rücken: Jenny Mensing 2:10,21
100m Freistil: Britta Steffen 54,14
1500m Freistil: Isabelle Härle 16:20,17

Die heutigen Jahrgangsmeister:

200m Rücken männlich:
1997: Marek Ulrich 2:12,20
1996: Lukas Thielicke 2:10,09
1995: Metin Aydin 2:08,34
1994: Lukas Sienz 2:07,67
1993: Christian Diener 2:00,55

200m weiblich:
1998: Sonnele Öztürk 2:17,30 (DAR)
1997: Tanja Makaric 2:18,07
1996: Caroline Koch 2:19,09
1995: Paula Beyer 2:15,63

100m Brust männlich:
1997: Jonas Mursch 1:09,52
1996: Florian Schepp 1:07,33
1995: Yannick Lindenberg 1:06,27
1994: Robin Ley 1:04,37
1993: Paul Wiechhusen 1:03,43

100m Freistil männlich:
1997: Alexander Lohmar 53,18
1996: Pascal Winter 52,92
1995: Andreas Jansen 52,73
1994: Maximilian Oswald 50,87
1993: Steffen Hillmer 51,81

100m Brust weiblich:
1998: Marlene Hüther 1:14,54
1997: Margarethe Hummel 1:11,93
1996: Julia Willers 1:11,23
1995: Selina Somogyi 1:13,26

100m Freistil weiblich:
1998: Nele Klein 58,37
1997: Anna-Stephanie Dietterle 57,19
1996: Sina Wegel 56,87
1995: Alexandra Wenk 56,26

1500m Freistil weiblich:
1996: Kathrin Demler 17:11,63
1995: Marina Sulzmann 17:09,80
1994: Elisa Thimm 16:47,83
1993: Nadja Müller 16:40,55
1992: Britta Koiky 17:19,73

200m Schmetterling männlich:
1997: Johannes Tesch 2:11,45
1996: Alexander Kunert 2:08,33
1995: Christopher Girg 2:07,07
1994: Tobias Zajusch 2:02,84
1993: Marius Kusch 2:03,25

200m Schmetterling weiblich:
1998: Josephine Meyer 2:24,53
1997: Rosalie Käthner 2:18,76
1996: Elena Czeschner 2:15,56
1995: Paula Beyer 2:15,93