Videotipp
25. Juli 2016

(25.07.2016) Nachdem das Internationale Olympische Komitee (IOC) den Weltsportverbänden am Sonntag die Aufgabe erteilte zu prüfen, welche vom russischen Doping-Manipulationssystem betroffenen Athleten nicht bei den Olympischen Spielen starten dürfen, hat sich heute auch der Schwimm-Weltverband FINA zu Wort gemeldet. In einer Pressemitteilung wurden die Namen von sieben Schwimmern genannt, die definitiv nicht in Rio mit dabei sein werden.

Neben der mehrfachen Weltmeisterin Yuliya Efimova werden demnach mit Sprintstar Vlad Morozov, Biedermann-Konkurrent Nikita Lobintsev und Rückenschwimmerin Daria Ustinova mindestens drei weitere russische Medaillenhoffnungen nicht in Rio starten dürfen. Sie gehören zu den Athleten, deren positive Dopingproben im Zeitraum zwischen 2012 und 2015 im Moskauer Anti-Doping-Labor verschwanden.

Der im Auftrag der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA erstellte "McLaren-Bericht" hatte aufgedeckt, dass hunderte positive Dopingtests in Russland in den vergangenen Jahren einfach verschwunden waren. Davon kamen 18 Stück von Schwimmern. Das IOC hatte den Weltverbänden den Auftrag gegeben, die Namen der Athleten, deren Proben manipuliert wurden, zu ermitteln und ihnen die Startberechtigung für Olympia zu verweigern.

Der mehrfache Kurzbahn-Weltmeister Vladimir Morozov zählte über die 50 und 100m Freistil zu den Medaillenkandidaten, Daria Ustinova über die 100 und 200m Rücken. Nikita Lobintsev war lange Jahre einer der Gegner von DSV-Star Paul Biedermann. In Rio sollte er zwar auch im Einzel über die 200m Freistil starten, zählte hier jedoch nicht zum engeren Medaillenkreis. Wichtiger war für das russische Team seine Rolle als Mitglied des 4x200m Freistilquartetts. Mit den Staffeln seines Landes durfte Lobintsev bereits zweimal bei Olympia auf dem Treppchen stehen.

Einige Athleten wurden zudem vom russischen olympischen Komitee selbst aus den Teamlisten gestrichen. Dies betrifft Yuliya Efimova, Natalia Lovtcova, Mikhail Dovgalyuk und Freiwasserschwimmerin Anastasia Krapivina. Sie waren alle bereits in der Vergangenheit wegen Dopings gesperrt.  Das IOC hatte bestimmt, dass russische Athleten, die schon einmal Strafen wegen Doping-Verstößen erhalten hatten, nicht bei den Olympischen Spielen 2016 starten dürfen.

Neben den sieben genannten Schwimmern könnten weitere Athleten aus dem russischen Olympia-Team ausgeschlossen werden. Jeder gemeldete Schwimmer wird nun dauraufhin geprüft, ob er in der Vergangenheit bei Dopingtests unauffällig war. Dies müssen entweder durch die FINA oder eine "nicht-russische" Nationale Anti-Doping-Agentur durchgeführte Test gewesen sein. Schwimmer, die lediglich von der russischen Anti-Doping-Behörde geprüft wurden, wären demnach ebenfalls nicht für die Olympischen Spiele startberechtigt.

Zudem erklärte die FINA, alle Proben russischer Athleten, die bei der Heim-WM 2015 in Kasan genommen wurden, erneut prüfen zu lassen. Diese wurden bereits vor mehreren Monaten aus dem Kontrolllabor in Moskau ins Dopinglabor nach Barcelona (Spanien) gebracht.

Links zum Thema: