Die swimsportnews-Berichterstattung zu den Deutschen Meisterschaften 2016 wird präsentiert von Speedo.
(07.05.2016) Alexandra Wenk ist in Bombenform: Erst knackte sie heute bei der Schwimm-DM in Berlin schon im Vorlauf den Deutschen Rekord über die 200m Lagen - die bis dahin mit 35 Jahren älteste Bestmarke des deutschen Schwimmsports. Dann legte sie im Finale noch einmal nach.
In 2:11,33 Minuten verbesserte sie den am Morgen aufgestellten Deutschen Rekord um acht Hundertstelsekunden und unterbot damit auch deutlich die Finalnorm für Olympia. Und das Ende der Fahnenstange soll damit noch nicht erreicht sein. "Ich wollte eigentlich noch schneller schwimmen, aber für Rio ist noch was drin", meinte die 21-Jährige nach dem Rennen. Silber ging hinter Wenk in 2:13,90 Minuten an Maxine Wolters. Die Polin Katarzyna Baranowska schnappte sich in 2:14,72 Minuten Bronze.
Weltklasseleistungen kamen heute auch von Franziska Hentke und Jan-Philip Glania. Über die 200m Schmetterling lieferte Hentke in 2:05,77 Minuten die weltweit zweitschnellste Zeit des Jahres ab. Die Olympianorm (2:09,16) war für sie keine Hürde. Silber schnappt sich die in Heidelberg trainierende Schweizerin Martina van Berkel in ebenfalls starken 2:08,50 Minuten. Bronze ging in 2:10,87 Minuten an Julia Mrozinski, die damit deutlich die Norm für die Junioren-EM knacken konnte.
Über die 200m Rücken schnappte sich Jan-Philip Glania in 1:56,01 Minuten den fünften Platz in der aktuellen Weltrangliste. Auch Christian Diener stieß in 1:57,46 Minuten die Tür nach Rio weit auf. Die Norm lag bei 1:58,02 Minuten. Die Bronzemedaille ging an Mark Fischer in 2:00,96 Minuten.
Eine Überraschung gab es über die 200m Rücken der Damen. Gemeint ist damit gar nicht so sehr die starke Leistung von 2:08,98 Minuten, mit der Lisa Graf sich den Titel schnappen und die Olympianorm knacken konnte. Überraschend war, dass es für Titelverteidigerin Jenny Mensing in 2:10,63 Minuten nur Bronze gab. Im Vorlauf hatte sie noch in 2:09,76 Minuten angeschlagen, dies hätte im Finale für die Chance auf Rio gereicht.
Pech hatte auch die in den USA trainierende Nadine Laemmler. In 2:10,49 Minuten schnappte sie sich zwar Silber. Die Norm für Olympia verfehlte sie damit aber um nur eine Zehntelsekunde.
Über die 200m Lagen der Herren schwamm sich Philip Heintz mit einer Zeit von 1:58,31 Minuten in den Kreis der Olympia-Kandidaten. Mit der Normzeit (1:59,64) hatte er zwar keinerlei Schwierigkeiten. Heintz wäre aber gern noch schneller gewesen und in den Bereich des Deutschen Rekordes von Markus Deibler (1:57,82) geschwommen. "Ich bin überhaupt nicht zufrieden. Vor den Meisterschaften lief alles so gut und jetzt wird es von Tag zu Tag schwerer", erklärte Heintz nach dem Rennen.
Die 200m Schmetterling der Herren werden in Rio wohl ohne deutsche Beteiligung stattfinden. Zwar verteidigte Alexander Kunert seinen Meistertitel. In 1:57,11 Minuten verpasste er damit aber sowohl den anvisierten Deutschen Rekord (1:56,24) als auch die Olympianorm (1:56,33). "Das war einfach nur mega bitter", meinte der 20-Jährige nach dem Rennen. Hinter Kunert ging Silber an Markus Gierke in 1:57,68 Minuten. David Thomasberger aus Halle komplettierte in 1:58,61 Minuten das Podium.
Über die 100m Strecken konnte heute kein Schwimmer die im Vor- und Endlauf geforderten Normen unterbieten, eine Überraschung gab es aber durch Damian Wierling, der über die 100m Freistil Paul Biedermann den Titel abnahm. Das könnt ihr hier nachlesen: Wierling schlägt Biedermann | Freistildamen verpassen Staffelnorm