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(15.05.2023 | Bild: Ralf Kuckuck / DBS) Wenn die Stars des paralympischen Schwimmsports in Berlin zu Gast sind, dann wackeln die Weltrekorde! So auch in diesem Jahr bei den traditionellen Internationalen Deutschen Meisterschaften, der berühmten IDM. Bei dem Meeting, das zur Weltcup-Serie des paralympischen Weltverbandes zählt, konnten auch zwei Mitglieder der deutschen Nationalmannschaft mit Weltrekorden glänzen.

Gleich doppelt drückte Gina Böttcher die Bestmarke über die 200m Lagen nach unten. Nachdem die Potsdamerin im Vorlauf den Weltrekord in der Startklasse SM4 auf 4:04,96 Minuten verbessert hatte, schraubte sie diesen im Endlauf noch weiter runter auf 4:04,24 Minuten.

Einen Weltrekord brachte zudem Josia Topf ins schneller Berliner Becken. Über die 50m Schmetterling ist der Erlanger nun in der Startklasse S3 mit einer Leistung von 46,99 Sekunden schnellster Schwimmer aller Zeiten. Die internationale Elite sorgte in den weiteren Events für 21 zusätzliche Weltrekorde - ein Fingerzeig in Richtung der Para-Weltmeisterschaften, die in diesem Jahr vom 31. Juli bis 6. August im britischen Manchester ausgetragen werden.

„Ich freue mich sehr über die vielen guten Leistungen, insbesondere die Bestzeiten und die erreichten WM-Normen. Die Athletinnen und Athleten, die zuvor bereits die Qualifikation gesichert hatten, konnten ihre Zeiten bestätigen oder sogar verbessern“, betont Bundestrainerin Ute Schinkitz, die die Wettkämpfe in Berlin als „gelungene Zwischenstation auf dem Weg zur Weltmeisterschaft“ bezeichnete.

Insgesamt 13 deutsche Aktive haben die WM-Normen geschafft – und werden von Schinkitz für eine Nominierung vorgeschlagen. Dazu gehört überraschend auch die erst zwölfjährige Johanna Döhler vom Berliner Schwimmteam. Die Zuschauer auf der Tribüne staunten jedenfalls nicht schlecht, als die Nachwuchsathletin über 400 Meter Freistil mit 5:17,09 Minuten die WM-Norm erfüllte und sich nun Hoffnungen auf die Teilnahme in Manchester machen darf. „Das war ein tolles Rennen und eine echte Überraschung“, bestätigt auch Ute Schinkitz, die sich für die talentierte Schwimmerin freut. „Sie ist allerdings noch sehr jung. Wir werden besprechen, ob die WM-Teilnahme bereits Sinn macht. Im Endeffekt muss sie mitentscheiden. Aber sie hat die Norm und dürfte starten.“

Gleiches gilt für Elena Semechin, die in ihrem ersten Wettkampf nach überstandener Chemotherapie über 100 Meter Brust deutsche Meisterin wurde. Mit ihren 1:14,02 Minuten lag sie nur knapp über ihrer Weltrekordzeit und verwies alle nationalen und internationalen Gegnerinnen auf die Plätze. „Das war ein toller Start in die Saison. Eine bessere Atmosphäre hätte man sich nicht wünschen können. Das habe ich sehr genossen", berichtet die 29-Jährige, die anschließend jedoch erkrankt ausfiel. Ihr Ziel sind die Weltmeisterschaften. „Vom Trainingsaufwand bin ich bei 80 Prozent. Ich bin noch lange nicht da, wo ich wieder sein möchte. Die Nachwirkungen der Chemo merke ich natürlich schon. Die Regenerationszeit ist viel länger, die Belastungsverträglichkeit ist auch noch nicht wieder so richtig da. Wir versuchen, bis zur WM so viel wie möglich herauszukitzeln“, entgegnete die Paralympics-Siegerin von Tokio.

Gleich mehrere Ausrufezeichen setzte am Wochenende in Berlin zudem Verena Schott. Die 34-Jährige sicherte sich direkt am ersten Tag der IDM drei deutsche Meistertitel – schwamm über 400 Meter Lagen (6:36,56 Minuten), 200 Meter Rücken (2:57,73 Minuten) und auch über die 100 Meter Schmetterling (1:27,07 Minuten) allen Konkurrentinnen davon. Und sie legte an den folgenden Wettkampftagen mit Bronze über 50 Meter Rücken und Gold über 50 Meter Brust nach.

Für das deutsche WM-Team geht es nach einer kurzen Erholungsphase nach Christi Himmelfahrt weiter mit einer Leistungsdiagnostik in Leipzig. Anschließend absolvieren die Aktiven letzte Trainingslager, einige starten als Vorbereitung bei den diesjährigen Finals vom 6. bis 9. Juli in Berlin.

Die Weltrekorde der IDM Berlin 2023:

  • 200m Freistil (m):
    • Simone Barlaam (S9) ITA - 1:58.21
    • Simone Barlaam (S9) ITA - 1:56.87
    • Federico Bicelli (S7) ITA - 2:12.36
    • Raman Salei (S12) AZE - 1:58.36
  • 200m Rücken (w): Roisin Ni Riain (S13) IRL - 2:25.23
  • 200m Freistil (w): Liesette Bruinsma (S11) NED - 2:22.04
  • 100m Schmetterling (m): Carlos D. S. Zarate (S7) COL - 1:05.48
  • 100m Freistil (m): Ami Omer Dadaon (S4) ISR - 1:19.26
  • 150m Lg (w):
    • Angela Procida (SM2) ITA - 4:47.65
    • Angela Procida (SM2) ITA - 4:45.46
  • 50m Rücken (m): Stephen Clegg (S12) GBR - 27.79
  • 50m Brust (m): Nelson Crispin Corzo (SB6) COL - 36.04
  • 200m Schmetterling (w): Zsofia Konkoly (S9) HUN - 2:26.17
  • 50m Brust (m):
    • Nelson Crispin Corzo (SB6) COL - 35.43
    • Carlos D. S. Zarate (SB7) COL - 32.02
    • Moises Fuentes Garcia (SB4) COL - 41.83
  • 200m Lagen (w):
    • Gina Böttcher (SM4) GER - 4:04.96
      Gina Böttcher (SM4) GER - 4:04.24
  • 50m Schmetterling (m): Josia Topf (S3) GER - 46.99
  • 50m Schmett (w): Marta Fernandez (S3) ESP - 46.07
  • 200m Brust (w):
    • Cheuk Yan Ng (SB6) HKG - 3:20.58
    • Chantalle Zijderveld (SB9) NED - 2:42.65
  • 200m Brust (m): Antoni Ponce Bertran (SB5) ESP 3:08.48

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