(23.04.2023 | Bild: Christian Gold) Am letzten Tag der Berlin Swim Open waren es erneut die Freistil-Asse, die dem Deutschen Schwimm-Verband ein Luxusprobleme bereiteten: Während es fast schon zur Regelmäßigkeit wird, dass Lukas Märtens in nationalen Gewässern über die 400m Freistil unangefochten (und mit einer Weltklassezeit) siegt – heute in 3:43,86 Minuten – konnten am Sonntag mit Oliver Klemet (3:45,34) und Sven Schwarz (3:46,56) dahinter zwei weitere Schwimmer ihre Bestleistungen steigern und unter die WM-Norm von 3:46,78 schwimmen.

Damit dürfte neben dem ohnehin vorqualifizierten Märtens sein Trainingskollege Klemet das Ticket zu den Beckenevents der Weltmeisterschaften erhalten - endlich! Denn auch über die 800 und 1500m hatte Klemet, der sich auch für einen WM-Start über die 5km im Freiwasser empfohlen hatte,  bereits die Normen geknackt, muss hier jedoch Florian Wellbrock und Lukas Märtens den Vortritt im WM-Team überlassen. Der Kampf um die WM-Startplätze sorgte im Verlauf des Qualifikationszeitraums zusehends für Hochspannung.

Des einen Freud, des anderen Leid: Auch Sven Schwarz hat damit über die 400, 800 und 1500m Freistil die WM-Qualifikationszeiten erfüllt, rangiert aber dennoch auf keinem der begehrten Startplätze für die globalen Titelkämpfe in Fukuoka (Japan). Ihn könnten wir im Sommer aber bei den U23-Europameisterschaften in Dublin sehen. Normerfüller gab es heute über die 400m Freistil auch im JEM-Finale, in dem Lukas Fritzke (3:53,24) und Jarno Bäschnitt (3:53,64) die geforderte Zeit für die Junioren-Europameisterschaften in Belgrad knackten*.

Cornelius Jahn konnte nach seiner Bestzeit gestern über 100m Rücken zum Abschluss des Meetings in Berlin auch über die doppelte Distanz eine neue persönliche Hausmarke setzen, er blieb als Einziger im Feld unter zwei Minuten und verbesserte seine Zeit aus Eindhoven um eine halbe Sekunde auf 1:59,06 Minuten; die Norm für die U23-EM hatte er bereits in der Tasche. Hinter ihm platzierten sich Ole Braunschweig (2:00,67) und Timo Sorgius (2:01,51).

Auch Lucas Matzerath unterbot die Qualifikations-Zeit für Dublin über 200m Brust, und das mit einer Bestmarke von 2:10,33. Ob er dort allerdings an den Start gehen wird, bleibt abzuwarten angesichts der Tatsache, dass er bereits für die Weltmeisterschaften gesetzt ist. Auf Rang zwei landete Matzeraths Trainingskollege Yannis Merlin Willim (2:13,87), Bronze ging an Alexander Kühling (2:14,60). Besonders erfreulich aus deutscher  Sicht waren die Leistungen der jüngeren Jahrgänge: Kenneth Bock (2:14,90) und Emilian Hollank (2:16,53) schwammen unter die JEM-Norm, Hugo Engelien (2:17,95) erzielte einen neuen Deutschen Jahrgangsrekord.

Ebenfalls bereits unter der Norm für die U23-EM war dank seiner starken Vorlaufleistung (22,40) Ole Mats Eidam, der in 22,44  Sekunden die 50m Freistil vor Luca Nik Armbruster (22,76) und Moritz Schaller (22,83) gewann. Armbruster gewann am Ende des Abschnitts die 50m Schmetterling in 23,38 Sekunden, etwas langsamer als bei seinem Deutschen Rekord vergangene Woche. Die weiteren Podestränge belegten Tobias Schulrath (23,86) und Ramon Klenz (23,97).

Damit ist das Qualifikationsfenster für die internationalen Höhepunkte geschlossen und hat hier in Berlin ein würdiges Finale gefunden. Der Deutsche Schwimm-Verband wird voraussichtlich am Dienstag über die tatsächlichen Nominierungen entscheiden und anschließend seine Teams bekanntgeben.

Für schnelle Rennen war am letzten Wettkampftag in Berlin auch bei den Damen gesorgt. Mehr dazu gibt hier: Gose bringt Deutschen Rekord zum Wackeln | Drama im Sprintfinale

Links zu den Berlin Swim Open 2023

*Einen umfangreicheren Blick auf die JEM-Normerfüller wird es nach Ende des Qualifikationszeitraums geben.

 

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