(18.04.2023) Am kommenden Wochenende wird es für Deutschlands Schwimm-Asse noch einmal erst. Bei den Swim Open in Berlin haben sie die letzte Gelegenheit, sich ins Team für die Schwimm-Weltmeisterschaften 2023 zu schwimmen. Spannend wird nicht nur der Kampf um die Einzelstartplätze, sondern auch das Rennen um die Staffeltickets.

Dabei gilt es einige Schippen draufzulegen, denn bisher wurden in noch keinem Staffelevent überhaupt die vom Deutschen Schwimm-Verband vorgegebenen Normzeiten erfüllt. Für diese werden die schnellsten vier Einzelleistungen des Qualifikationszeitraums für das jeweilige Staffelevent herangezogen. 

Knapp dran an der Normzeit sind bereits die Lagenstaffeln. Sowohl den Damen als auch den Herren fehlen nur wenige Zehntel bzw. Hundertstel zur Norm und auch in der gemischten Lagenstaffel ist die schnellste Formation bereits in Schlagdistanz. Deutlich anders sieht es bei den 4x200m-Staffeln aus. Da hierfür einige der wichtigen Kräfte, wie zum Beispiel Isabel Gose bei den Damen oder Rafael Miroslaw bei den Herren ihren Hut noch gar nicht in den Ring geworfen haben, ist noch kräftig Luft nach oben.

Auch die Kandidaten der beiden 4x100m Freistilstaffeln haben die vom Deutschen Schwimm-Verband aufgestellten Normzeiten noch nicht geknackt. Hier ist eine Steigerung um im Durchschnitt mehr als eine halbe Sekunde pro Person gefordert, um die Normzeit zu erfüllen.

Offen ist, wie der DSV mit der Situation umgehen wird, sollten einzelne oder mehrere Staffeln die Normzeiten nicht erfüllen. Die Staffelevents bei der Weltmeisterschaft 2023 sind besonders wichtig, da hier bereits eine Zeit zur Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 vorgelegt werden kann. Zwar bietet sich bei der folgenden im Januar 2024 in Doha erneut die Gelegenheit, doch aufgrund der Nähe zu den Olympischen Spielen trifft dieser Termin bei vielen Beteiligten nicht gerade auf Gegenliebe. 

Die Besetzung der WM-Staffeln erfolgt übrigens nicht allein auf Basis der schnellsten vier Einzelleistungen. Stattdessen gehen die Plätze an jene Aktive, die bei ihrem Qualifikationswettkampf die schnellsten Durchschnittszeiten aus Vor- und Endlaufleistung ins Becken gebracht haben. Es besteht also durchaus die Möglichkeit, dass Schwimmer zwar im Ranking der Einzelleistungen der Staffel zur Qualifikation verhelfen, dann aber nicht nominiert werden. So liegt zum Beispiel Marius Kusch derzeit über die 100m Freistil in 49,35 Sekunden an dritter Stelle des Rankings, hatte aber bei seinem Quali-Event auf einen Finalstart verzichtet. Auch er kann am Wochenende in Berlin aber noch einmal nachlegen. 

Das Ranking der aktuell schnellsten deutschen Staffelleistungen für die WM 2023 (sollten Einzelleistungen übersehen worden sein, bitten wir um einen kurzen Hinweis):

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