(08.11.2021) Disqualifikationen sind immer bitter - wenn es dann noch in einem Staffelwettbewerb passiert, dann sitzt das umso tiefer. Das musste am Wochenende auch die russische Staffel über die 4x50m Freistil mixed bei den Kurzbahn-Europameisterschaften im heimischen Kasan erleben.

Meist sind es Frühstarts, die am Ende zu einer Staffel-Disqualifikation führen, doch das russische Team leistete sich am Samstag einen Patzer, den man sonst eher von kleineren Wettkämpfen kennt und weniger von der internationalen Bühne: Die Mitglieder der Staffel starteten in der falschen Reihenfolge. 

Laut Startliste sollten Vladimir Morozov, Kliment Kolesnikov, Arina Surkova und Maria Kameneva genau in dieser Abfolge den vierfachen 50m-Sprint bestreiten, doch statt Morozov stieg Kolesnikov als Startschwimmer auf den Block. Aufgefallen war das dem Kampfgericht aber zunächst nicht. Nach dem Rennen wurden die Leistung des russischen Quartetts gewertet und dem Team die Silbermedaille zugesprochen, wie man im Video des Rennens erkennen kann: 

Erst am späten Abend erfolgte eine Mitteilung des europäischen Schwimmverbandes, laut der das Ergebnis gestrichen wurde. Das polnische Team, dessen Staffel auf Platz vier gelandet war, hatte Protest eingelegt. Sie hatten die falsche Reihenfolge der russischen Konkurrenten bemerkt und nach Prüfung der Videobilder gab das Kampfgericht diesem Einspruch statt. Russland wurde damit die Medaille aberkannt und Polen rückte auf den Bronzeplatz nach.

In der Endabrechnung macht sich das Fehlen der Silberplakette beim Team der Gastgeber aber kaum bemerkbar: Mit elf Siegen standen sie am Ende klar an der Spitze des EM-Medaillenspiegels. Mehr dazu hier: Kurzbahn-EM 2021: Der finale Medaillenspiegel

BILD: Deepbluemedia/Insidefoto via LEN