(04.11.2021) Florian Wellbrock lässt seine internationale Titelsammlung weiter wachsen. Nach Gold bei Europa- und Weltmeisterschaften auf der Langbahn sowie bei den Olympischen Spielen krönte sich der Magdeburger heute auch zum Kurzbahn-Europameister. 

Bei den Titelkämpfen im russischen Kasan entschied er souverän die 1500m Freistil für sich und holte damit seinen ersten internationalen Titel überhaupt im 25m-Becken. Dabei sorgte er in 14:09,88 Minuten sogar für einen neuen Deutschen Rekord. Die bisherige Bestmarke hielt Jan Wolfgarten, der mit seiner Zeit von 14:20,44 Minuten vor zwölf Jahren ebenfalls Kurzbahn-EM-Gold über diese Strecke geholt hatte. Auch der Weltrekord war nicht weit: Wellbrock kam bis auf 1,82 Sekunde an diesen heran.

"Es war ein wirklich gutes Rennen, ich komme näher an den Weltrekord heran", meinte Wellbrock nach dem Rennen. "Ich hatte nur ein paar Wochen Pause nach Olympia und hab direkt wieder mit dem Training beginnen, da viele Events an stehen: Jetzt die Kurzbhahn-Meisterschaften, dann WM und EM auf der Langbahn nächstes Jahr und natürlich die Freiwasserevents." 

Für das deutsche Team gab es sogar doppelt Grund zu jubeln, denn im spannenden Fight um Bronze setzte sich Sven Schwarz in 14:26,24 Minuten durch. Erst auf den letzten Metern hatte er sich auf die Medaillenplätze geschwommen und am Ende nur Sekundenbruchteile vor dem Russen Kirill Martynychev (14:26,40) und Damien Joly (14:26,53) angeschlagen. "Ich bin unglaublich zufrieden mit diesem Ergebnis, das hatte ich wirklich nicht erwartet", so Schwarz. "Ich denke, ich habe hier heute wirklich mein Bestes gezeigt."

Silber ging zwischen den beiden Deutschen an Wellbrocks Dauerkonkurrenten Gregorio Paltrinieri (14:13,07), der immerhin seinen Weltrekord behalten durfte. Bei den Kurzbahn-Weltmeisterschaften im Dezember hat Wellbrock erneut die Chance, einen Angriff auf diesen zu starten.

Die weiteren Finals fanden heute ohne deutsche Beteiligung statt. Gejubelt wurde direkt im ersten Endlauf des Tages beim Team Österreich. Über die 200m Rücken schwamm hier Lena Grabowski in 2:04,74 Minuten mit neuem nationalen Rekord zur Bronzemedaille hinter der Niederländerin Kira Toussaint (2:01,26) und Margherita Panziera (2:02,05) aus Italien. Grabowski sorgte damit für die erste österreichische Medaille bei einer Kurzbahn-EM seit fast einem Jahrzehnt.

Erwartungsmäßig eng ging es im Finale über die 50m Freistil der Herren zu. In 20,72 Sekunden hatte Szebasztian Szabo die Hand als Erster an der Wand. Für den Ungarn war es bereits der zweite Titel, nachdem er gestern schon über die 100m Schmetterling triumphiert hatte. Hinter ihm holte Lorenzo Zazzeri (20,84) eine weitere Medaille für Italien. Der Russe Vladimir Morozov und Pawel Juraszek aus Polen holten zeitgleich in 20,95 Sekunden Bronze.

Noch knapper als bei den Freistilsprintern wurde das Finale über die 100m Lagen der Damen entschieden. In 57,82 Sekunden schlug die Polin Alicja Tchorz nur eine Hundertstel vor Maria Kameneva aus Russland an. Dahinter sicherte sich Sarah Sjöström Bronze und damit ihre 70. internationale Meisterschaftsmedaille. Nummer 71 folgte wenig später: Im Finale über die 4x50m Lagen verhalf Sjöström der schwedischen Staffel zu Silber hinter Russland und vor Italien. Dabei glänzte sie mit einem heftigen Split von 22,94 Sekunden als Kraulschwimmerin.

Spannung pur wurde auch über die 200m Schmetterling der Damen geboten. Hier verwies die Russin Svetlana Chimrova in 2:04,97 Minuten die Dänin Helena Bach nur um fünf Hundertstel auf den zweiten Platz. Auch in dieser Entscheidung durfte Italien nicht auf dem Podest fehlen: Bronze ging in 2:05,43 Minuten an Ilaria Bianchi

Und bei all den Medaillen gab es auch Gold für Italien: Über die 100m Brust hatte der Weißrusse Ilya Shymanovich im Halbfinale noch am Weltrekord gewackelt, doch im Endlauf musste er sich in 55,73 Sekunden 14 Hundertstel hinter dem Italiener Nicolo Martinenghi mit Silber zufrieden geben. Bronze holte nur weitere zwei Hundertstel dahinter der Niederländer Arno Kamminga.

Die Zusammenfassung der heutigen EM-Halbfinals gibt es hier: Ole Braunschweig schwimmt erneut ins EM-Finale

Die wichtigsten Links zur Kurzbahn-EM 2021:

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