(29.09.2021 | Bild: Giorgio Scala / Deepbluemedia / Insidefoto via ISL) Jeder Punkt zählt. Unter diesem Motto wird heute und morgen in der International Swimming League noch einmal um den Einzug in die Playoffs gekämpft. Die vier hinteren Teams der Vorrundentabelle treten nach fünf harten Wettkampfwochen ein letztes Mal gegeneinander an. Die besten beiden Mannschaften des Matches dürfen im November in den Playoffs in Eindhoven ran. Daher zählt nicht nur der Sieg  - welcher für jede der vier Mannschaften übrigens der erste der jeweiligen Teamgeschichte wäre. Auch der zweite Platz ist ebenso bedeutend und dementsprechend hart umkämpft. Zur Hälfte des finalen Wettkampfes führt das amerikanische Team DC Trident um Deutschlands Freistilass Annika Bruhn souverän mit 277 Punkten. Dahinter hat momentan das Team Iron (226,5) die besten Chancen auf einen Playoff-Platz, wobei die Teams aus Tokyo (214) und New York (193), mit Marco Koch, Philip Heintz und Oleg Braunschweig, nur knapp dahinter liegen und sich ebenfalls noch große Hoffnungen machen dürfen.

Ein Highlight aus deutscher Sicht war am Mittwoch die 4x100m Freistilstaffel der Damen, in der Annika Bruhn mit einem starken Split von 52,89 Sekunden als Schlussschwimmerin das Quartett von DC Trident zum ersten Platz führen konnte. Einen großen Anteil an diesem Erfolg hatte ihre Teamkollegin Anna Hopkin, die DC mit einem Monstersplit von 51,06 Sekunden in Führung schwamm.

Den gesamten Abschnitt über gab es einen engen Dreikampf um den zweiten Platz in der Gesamtwertung, wobei sich DC als einziges Team ein wenig absetzen konnte. Alle Teams holten sich wichtige und knappe Siege, weshalb es ein ständiges Hin-und-Her der Platzierungen war und nur die beiden abschließenden Lagenstaffeln sorgten für einen kleinen Unterschied.

Neben Annika Bruhn mischte im Kampf um die Punkte erneut das deutsche Trio der New York Breakers mit. So wurden Marco Koch (200m Brust – 2:04,67min) und Philip Heintz (200m Lagen – 1:53,82min) jeweils Vierter, während Ole Braunschweig über die 200m Rücken (1:52,66min) und 50m Rücken (23,55 Sekunden) zwei sechsten Plätze erzielte. Zudem starteten sie alle in den 4x100m Lagenstaffeln, Koch (58,66) und Heintz (58,70) über Brust sowie Braunschweig (51,19) über Rücken. Koch (27,54) und Heintz (48,21) wurden außerdem Siebter über die 50m Brust bzw. mit der 4x100m Freistilstaffel.

Zwar liegen die Breakers wie in ihren bisherigen Matches nur auf Rang vier, doch sie sind in Schlagdistanz zum begehrten zweiten Rang und haben durchaus noch Chancen auf die Playoffs. Direkt am Anfang des Wettbewerbs überraschten die New Yorker, als Jakub Majerski über 100m Schmetterling (49,98 Sekunden) und Lagenspezialisten Abbie Wood über 200m Brust (2:19,11min) zwei Siege für ihre Mannschaft einfuhren.

Die anderen Teams ließen nicht lange mit ihrer Antwort warten. Irons Erik Persson holte sich in einem packenden Rennen über die 200m Brust in 2:02,88 Minuten wieder einmal den Sieg im Anschlag mit nur fünf Hundertsteln Vorsprung vor DCs Cody Miller. Auch Irons Sprintstar Ranomi Kromowidjojo tat alles dafür, dass sich ihr Team für die Playoffs in ihrem Heimatland qualifizieren kann und holte durch ihren Sieg über die 50m Freistil in 23,74 Sekunden wichtige Punkte.

Neben den Breakers und Team Iron kämpfen auch die Tokyo Frog Kings um den wichtigen zweiten Platz in der Gesamtwertung. So holten sich unter anderem Olympiasiegerin Yui Ohashi über die 200m Lagen in 2:04,86 Minuten den Sieg. Sprintspezialist Yasuhiro Koseki gewann die 50m Brust mit einem neuen asiatischen Rekord in 26,01 Sekunden. Erstaunlicherweise holte Tokyos Superstar Daiya Seto heute keinen Sieg für sein Team.

DC Trident liegt nicht nur dank des Sieges von Annika Bruhns Staffel, sondern aufgrund der meisten Einzelerfolge durch z.B. Jacob Pebley (200m Rücken – 1:48,59min), Ryan Hoffer (50m Freistil – 21,13 Sek), Andreas Vazaios (200m Lagen – 1:51,15min) oder Joanna Evans (400m Freistil – 4:00,14min) in Führung. Zudem hatten sie bei allen Staffelwettbewerben gegenüber ihren Konkurrenten oft eine zweite starke Mannschaft, welche auch wichtige Punkte sichern konnte.

Die 4x100m Lagenstaffel der Herren war ein ereignisreiches Finale des Abschnittes. Die Lagenstaffeln entscheiden, welche Schwimmart in den morgigen Skins-Rennen geschwommen wird. Die Tokyo Frog Kings gewannen diese Staffel souverän in 3:22,76 Minuten. Kurios: Da ihre zweite Mannschaft nur Siebter wurde, dürfen sie trotzdem nicht die Lage für die Skins Rennen auswählen. Grund hierfür sind die starken Leistungen der zwei Mannschaften von DC Trident. Zwar verpassten sie den Sieg, aber mit einem zweiten und vierten Platz holten sie mehr Punkte als Tokyo. Seit dieser Saison gilt die Regelung, dass das Team mit den zusammenaddiert meisten Punkten aus beiden Staffeln die Lage für die Skins auswählen darf. Bei den Damen sicherte sich Team Iron dank Kromowidjojos schnellem Freistilsplit (50,86) den Sieg und hofft somit auf einen Vorteil in den Skins.

Mit dem jetzigen Punktstand ist noch kein Team sicher qualifiziert, was für Donnerstag nochmal auf ein Spektakel im finalen Abschnitt der regulären Saison hoffen lässt. DC wird alles dafür tun, den starken Vorsprung zu halten, während Iron, Tokyo und New York nochmal alles geben werden, um sich einen Platz in den Playoffs zu sichern. 

Die Schnellsten des ersten Wettkampftages in Match 11 der ISL 2021:

  • 100m Schmetterling (w): 56,02 Aly Tetzloff (TOK)
  • 100m Schmetterling (m): 49,98 Jakub Majerski (NYB)
  • 200m Rücken (w): 2:04,47 Gabby DeLoof (TOK) 
  • 200m Rücken (m): 1:48,59 Jacob Pebley (DCT)
  • 200m Brust (w): 2:19,11 Abbie Wood (NYB)
  • 200m Brust (m): 2:02,88 Erik Persson (IRO)
  • 4x100m Frei (w): 3:28,79 DC Trident
  • 50m Frei (m): 21,13 Ryan Hoffer (DCT)
  • 50m Freistil (w): 23,74 Ranomi Kromowidjojo (IRO)
  • 200m Lagen (m): 1:51,15 Andreas Vazaios (DCT)
  • 200m Lagen (w): 2:04,86 Yui Ohashi (TOK)
  • 50m Brust (m): 26,01 Yasuhiro Koseki (TOK)
  • 50m Brust (w): 29,68 Ida Hulkko (IRO)
  • 4x100m Freistil (m): 3:06,75 New York Breakers
  • 50 Rücken (w): 26,32 Melanie Henique (IRO) & Ali DeLoof (DCT)
  • 50m Rücken (m): 22,98 Mark Nikolaev (DCT)
  • 400m Freistil (w): 4:00,14 Joanna Evans (DCT)
  • 400m Freistil (m): 3:37,11 Brendon Smith (NYB)
  • 4x100m Lagen (w): 3:49,91 Team Iron
  • 4x100m Lagen (m): 3:22,76 Tokyo Frog Kings

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