(27.09.2021) Das zehnte Match der diesjährigen Vorrunde in der International Swimming League war ohne Zweifel ein Nervenkitzel für jeden Schwimmsportfan. Die Aqua Centurions gewannen vor heimischem Publikum das erste ISL-Match ihrer Geschichte mit 563 Punkten und sicherten sich somit den sechsten und letzten direkten Platz für die Playoffs. Das Team Iron versuchte den gesamten Abschnitt den Rückstand aufzuholen, musste sich aber aufgrund vieler knappen Entscheidungen mit dem zweiten Platz (529 Pkt.) zufriedengeben. Letztlich entschieden nur 0,37 Sekunden den Kampf um den Sieg. Das amerikanische Team der New York Breakers um Philip Heintz und Marco Koch konnte eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zum gestrigen Abschnitt zeigen, kam dennoch hinter den Tokyo Frog Kings (397) nicht über den vierten Platz (272) hinaus.

Die Ausgangslage vor dem letzten Wettkampftag war klar: Das Team Iron musste die führenden Aqua Centurions um Superstar Federica Pellegrini von der Spitze verdrängen, um sich den begehrten Platz in den Playoffs zu sichern. Und tatsächlich hatte das Team aus Ungarn mehrere Chancen, um aufzuholen. Doch eine große Anzahl an unglaublich knappen Rennen, die zu Ungunsten von Iron ausgingen, gaben letztlich den Ausschlag für den Sieg der Aqua Centurions. 

Nachdem so zum Beispiel New Yorks Svetlana Chimrova die 200m Schmetterling in 2:04,65 Minuten zwei Zehntel vor Irons Alys Thomas (2:04,85) gewann, verpasste auch Ingeborg Loyning über 100m Rücken in 57,42 Sekunden um zwei Hundertstel den Sieg für Iron gegenüber Paulina Peda (57,40) von den Breakers. Der Fluch für die Ungarn zog sich auch in das nächste Damenrennen weiter als New Yorks Alicja Tchorz über die 100m Lagen in 58,43 Sekunden den besseren Anschlag hatte und die Konkurrentin aus dem ungarischen Team schon wieder um zwei Hundertstel hinter sich ließ und somit den Breakers den dritten Sieg des Tages sicherte.

Die 2012er Olympiasiegerin Ranomi Kromowidjojo musste über die 50m Schmetterling (25,30) ebenfalls eine hauchdünne Niederlage für Iron hinnehmen, da sie von der direkten Konkurrentin aus Italien, Holly Barratt (25,28), um zwei Hundertstel geschlagen wurde. Zusätzlich zu den knappen Niederlagen der Damen musste auch Irons Matt Richards über die 200m Freistil einen Sieg im Anschlag abgeben. Er verlor in 1:43,11 Minuten äußerst eng gegen New Yorks Joe Litchfield (1:43,04) um sieben Hundertstel.

Neben den bitteren Niederlagen in diversen Einzelrennen verlor auch Irons Mixed Lagen Staffel in 3:36,00 Minuten ein hautenges Rennen gegen die Centurions (3:35,96) um wieder einmal nur vier Hundertstel. Somit verpasste Team Iron im heutigen Abschnitt in sechs Rennen um zusammenaddierte 37 Hundertstel (!) sechs Siege. Der finale Endpunktstand würde ganz anders aussehen, hätten sie hiervon das ein oder andere Rennen gewonnen.

Ein dickes Achtungszeichen im Namen des Team Iron wurde aber gesetzt: Das Rennen des Tages kam vom 41 (!) – jährigen Nicholas Santos über die 50m Schmetterling. Mit einer phänomenalen Zeit von 21,83 Sekunden holte er nicht nur den Sieg und starke 24 Punkte für sein Team – er kratzte auch am eigenen Weltrekord, welcher bei 21,75 Sekunden steht. Diesen will er nun beim finalen Match kommende Woche angreifen. Da wird um jeden Punkt für die Playoff-Qualifikation gekämpft.

Die deutschen Schwimmer starteten heute lediglich zwei Mal. Marco Koch wurde über die 100m Brust in 58,81 Sekunden Siebter. Die Aqua Centurions bewiesen wieder einmal ihre Dominanz in dieser Lage und holten sich sowohl bei den Damen als auch bei den Herren den Sieg. Philip Heintz kam nach seinem gestrigen zweiten Platz über 200m Lagen heute auf der halben Distanz in 52,74 Sekunden auf den sechsten Platz.

Während sich Aqua nach langen und harten Wettkampfwochen eine verdiente Pause gönnen kann, geht es für die verbliebenen drei Teams am Mittwoch und Donnerstag im Relegationsmatch gegen DC Trident. Hier können sich die zwei bestplatzierten Teams noch die letzten beiden Plätze für die Playoffs im November sichern. Die Teams müssen dafür noch einmal ihre letzten Körner zusammenkratzen und Schwimmfans können sich auf spannende zwei Tage freuen.

Die Schnellsten des zweiten Wettkampftages in Match 10 der ISL 2021:

  • 100m Freistil (w): 51,99 Ranomi Kromowidjojo (IRO)
  • 100m Freistil (m): 46,31 Alessandro Miressi (AQC)
  • 200m Schmetterling (w): 2:04,65 Svetlana Chimrova (NYB)
  • 200m Schmetterling (m): 1:51,13 Daiya Seto (TOK)
  • 100m Rücken (w): 57,40 Paulina Peda (NYB)
  • 100m Rücken (m): 49,60 Robert Glinta (IRO)
  • 100m Lagen (w): 58,43 Alicja Tchorz (NYB)
  • 100m Lagen (m): 51,51 Marco Orsi (IRO)
  • 100m Brust (w): 1:04,09 Arianna Castiglioni (AQC)
  • 100m Brust (m): 56,46 Arno Kamminga (AQC)
  • 50m Schmetterling (w): 25,28 Holly Barratt (AQC)
  • 50m Schmetterling (m): 21,83 Nicholas Santos (IRO)
  • 200m Freistil (w): 1:53,31 Barbora Seemanova (IRO)
  • 200m Freistil (m): 1:43,05 Joe Litchfield (NYB)
  • 4x100m Lagen (mixed): 3:35,96 Aqua Centurions
  • 400m Lagen (w): 4:28,33 Yui Ohashi (TOK)
  • 400m Lagen (m): 3:58,56 Daiya Seto (TOK)
  • 50m Schmetterling Skins (w): Ranomi Kromowidjojo (IRO)
  • 50m Freistil Skins (m): Thom de Boer (IRO)

Bilder: ISLMine Kasapoglu | Giorgio Scala / Deepbluemedia / Insidefoto

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