(06.01.2021) Am Dienstag haben die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten der Länder schärfere Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie beschlossen. Wann die Einschränkungen wieder gelockert werden könnten, scheint derzeit nicht absehbar zu sein. Heute nun fordert der frisch ins Amt gewählte Präsident des Deutschen Schwimm-Verbandes, Marco Troll, dass die Politik den Vereinssport stärker als Teil der Lösung in der Corona-Pandemie einbeziehen solle.

"Vor allem wegen der Verantwortung gegenüber unseren Vereinen wollen wir uns als Dachverband nun noch verstärkter für eine verantwortungsvolle Öffnung der Bäder einsetzen", erklärt der Polizei-Beamte in einem vom DSV per Pressemitteilung verbreiteten Interview.

Troll ist selbst noch immer aktiver Schwimmsportler und bekommt die Einschränkungen selbst im Alltag zu spüren. "Normalerweise trainiere ich selber zwei-, dreimal pro Woche im Wasser, daran ist derzeit leider nicht zu denken. Hier gilt es, den nötigen Ausgleich zu schaffen, um gesund zu bleiben", so der DSV-Präsident. "Niemand lässt sich monatelang einfach einsperren, die Menschen brauchen den Sport."

Ein Indiz dafür sei laut Troll der unkontrollierte Ansturm auf die Wintersportgebiete in den zurückliegenden Tagen. Der Vereinssport hingegen sei bekannt für verlässliche Organisation und Disziplin, weswegen er mehr Vertrauen verdient habe. So werden "durch unsere Vereine sehr gut kontrollierte Angebote gemacht, was vor allem in den älteren Jugendgruppen einen wichtigen Beitrag leisten würde", erläutert Troll. "In diesem Alter werden ansonsten ja schnell auch mal Alternativen im unkontrollierbaren Bereich genutzt. Insofern können wir in unseren Bädern in dieser schwierigen Zeit eine echte Hilfestellung geben."

Neben den zur Verbreitung des Virus ungünstigen Verhältnissen in Schwimmbädern führt der DSV-Präsident zudem mögliche langfristige Auswirkungen an, die eine andauernde Trockenphase auf die Schwimmausbildung und -fähigkeit haben könnte. "Wir haben als DSV ja rund 60.000 Mitglieder bis sechs Jahre, rund 220.000 sind 7 bis 14 Jahre alt. Die meisten dieser Kinder dürfen sich nun nicht im Wasser bewegen, je nach Stand ihrer Schwimmausbildung sind sie deswegen auch künftig einem erhöhten Unfall- oder gar Sterberisiko ausgesetzt." Daher appelliert der 59-Jährige: "Der Sport muss als Teil der Lösung gesehen werden, nicht als Teil des Problems."

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