(31.01.2020) Wenn in den kommenden beiden Tagen in Wiesbaden die Deutschen Mannschaftsmeister geehrt werden, dann dürften auf dem Podest auch einige international bekannte Gesichter zu sehen sein. Kurz vor Beginn der 1. DMS-Bundesliga deutet sich ein bunt gemischtes Teilnehmerfeld an.

Jeweils zwölf Teams gehen am Samstag und Sonntag bei den Damen und Herren auf die Jagd nach den deutschen Mannschaftsmeistertiteln und unterschiedlicher könnten die Mannschaften kaum sein. Die einen bauen auf nationale Spitze, andere holen sich kräftig Unterstützung aus dem Ausland und die nächsten lassen vor allem Nachwuchsathleten in Deutschlands höchster Schwimmliga Erfahrung sammeln.

Als Top-Favoriten reisen erneut die Schwimmer des SV Würzburg 05 zum DMS-Kampf. In den zurückliegenden drei Jahren hatten sie jeweils bei Damen und Herren den Sieg davon getragen und dafür nicht nur Glückwünsche geerntet. Die Würzburger Mannschaft trat stets kräftig verstärkt durch internationale Athleten, v.a. aus Ungarn, an. Viele empfanden das Vorgehen - obwohl vollkommen regelkonform - als Wettbewerbsverzerrung. Aller Kritik zum Trotz bleibt der SV Würzburg auch in diesem Jahr seiner Linie treu. In seinen Reihen werden neben den deutschen Nationalschwimmern Ruwen Straub, Sören Meißner, Lea Boy und Leonie Beck unter anderem auch der ungarische Rekordhalter Krisztian Takacs, der einstige slovakische Vize-Europameister Richard Nagy oder auch die Olympia- und WM-Teilnehmerin Dalma Sebestyen aus Ungarn auf die Startblöcke steigen.

Aus Sicht der Würzburger stellt sich natürlich die Frage: Warum sollten sie etwas ändern? Die Mannschaftsmeistertitel helfen dabei daheim Mittel fließen zu lassen, die wiederum dem eigenen Nachwuchs und dem Verein zu Gute kommen. Stattdessen ändert die Konkurrenz nun ein wenig ihr Vorgehen und so werden auch andere Teams in diesem Jahr international aufgestellt an den Start gehen.

Die Hausherren des SC Wiesbaden wollen so zum Beispiel nicht nur mit Gastfreundschaft glänzen, sondern auch im Becken kräftig Punkte sammeln. Sie bringen zwar einige Eigengewächse wie z.B. Viktor Keller oder auch die langjährige Teamstütze Jenny Mensing an den Start. Die Wiesbadener Damenmannschaft bekommt aber auch prominente Unterstützung aus dem Ausland, zum Beispiel von der italienischen Vize-Europameisterin Ilaria Cusinato und der finnischen Spitzenschwimmerin Jenna Laukkanen. Die Brustspezialistin stand zuletzt bei der Kurzbahn-EM im Dezember auf dem internationalen Podest und ist seit längerem eng mit den Wiesbadenern verbunden.

Bereits im Vorfeld der Deutschen Mannschaftsmeisterschaften machten die Mit-Favoriten der Neckarsulmer Sportunion ihre Taktik klar: Internationale Unterstützung, ja - aber nur von Athleten, die auch außerhalb der DMS-Events zum Team gehören. (Mehr dazu: DMS 2020: Mit-Favorit Neckarsulm will "ohne fremde Hilfe" um den Titel kämpfen) Neu mit dabei ist lediglich seit dem Flanders Swimming Cup in Belgien vor zwei Wochen der polnische WM-Medaillengewinner Konrad Czerniak. Auch bei der 1. DMS-Bundesliga steht er wieder für die Neckarsulmer in den Startlisten. Bei den Damen, die als Aufsteiger zum ersten Mal überhaupt in der ersten Liga antreten, setzten die Neckarsulmer auf volle Durchschlagskraft aus den Reihen der deutschen Nationalmannschaft. So bringen Annika BruhnCeline RiederMarlene Hüther, Nadine Laemmler oder auch Franziska Weidner internationale Erfahrung mit.

Neben internationalen Stars und deutschen Nationalschwimmern werden auch zahlreiche Nachwuchskräfte am Wochenende ihre Einsätze bekommen. Besonders stark aufgestellt ist in diesem Bereich der SV Nikar Heidelberg. Mit der EM-Medaillengewinnerin Isabel Gose oder auch den Top-Talenten Zoe Vogelmann und Delara Ditterich haben sie Athletinnen in den Reihen, die zwar allesamt noch im Teenageralter sind, aber bereits einen Platz in der deutschen Spitze haben.

Nachwuchs nach vorn - auch die Damenmannschaft der SG Essen macht aus der durch die Karriereenden zahlreicher Leistungsträgerinnen entstandene Personalnot eine Tugend und gibt jungen Talenten eine Chance. Mit im Schnitt nur rund 17 Jahren ist die SG Essen, die zwischen 2008 und 2016 achtmal in Folge Meister wurde, das jüngste Team im DMS-Feld.

Einige der in Wiesbaden teilnehmenden Talente haben zuletzt übrigens schon gute Erfahrungen mit Team-Wettkämpfen gemacht: Die Herren der W98 Hannover und die Damen der SSG Leipzig bringen beim Bundesliga-Event neben gestandenen Routiniers jeweils auch die erst in der vergangenen Woche gekürten A-Jugend-Champions der Deutschen Nachwuchs-Mannschaftsmeisterschaften an den Start.

Die kommenden beiden Tage werden zeigen, ob einer der Verfolger die Seriensieger aus Würzburg ärgern kann, wer sich im Rennen um die weiteren Podestplätze durchsetzt und natürlich auch, welche Mannschaften den Abstiegskampf unter sich ausmachen werden. Vorhersagen zu treffen ist da wie ein Blick in die Glaskugel, denn ähnlich wie bei Staffeln gilt auch bei den Mannschaftsmeisterschaften: Alles ist möglich. 

Wer das Ganze nicht verpassen möchte, kann LIVE mit dabei sein - ganz bequem am Wochenende vom heimischen Sofa aus: Übertragen werden die Wettkämpfe der 1. DMS-Bundesliga am Samstag ab 13:30 Uhr und am Sonntag ab 10:00 Uhr im Livestream unter diesem Link: https://bundesliga-schwimmen.de/streaming/

Links zur 1. DMS Bundesliga 2020:

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