(26.04.2024) Erst vor wenigen Tagen war die internationale Sportwelt von öffentlich gewordenen Doping-Vorwürfen gegen 23 chinesische Schwimmerinnen und Schwimmer erschüttert worden. Davon merklich unbeeindruckt zeigen sich hingegen Chinas Schwimm-Asse selbst, die aktuell bei den nationalen Meisterschaften um Medaillen und Olympia-Tickets schwimmen und sich dabei mit Weltklasse-Zeiten präsentieren. 

Bei den über zehn Wettkampftage (19.-27. April) ausgetragenen Titelkämpfen wurde bisher neben einigen Weltjahresbestzeiten auch der Asienrekord über die 100m Brust der Damen zu Fall gebracht. Nachdem Tang Qianting bereits im Halbfinale unter die bisherige Bestmarke schwamm, packte die amtierende Weltmeisterin im Finale nochmal eine Schippe drauf und setzte in 1:04,39 Minuten ein echtes Ausrufezeichen ins Becken, das die 20-Jährige zugleich in eine Favoritenrolle auf olympisches Edelmetall katapultierte. 

Auch der 100m Freistil Weltmeister und frisch gebackene Weltrekordhalter Pan Zhanle unterstrich seine herausragende Form in der laufenden Olympia-Saison. In 46,97 Sekunden blieb der Youngster zum dritten Mal in seiner Karriere unter 47 Sekunden und bewies seine Ausdauerfähigkeiten zudem mit Siegen über die 200m Freistil (1:45,68) und 400m Freistil (3:45,58). 

Eine weitere Weltjahresbestzeit stellte Xu Jiayu über die 100m Rücken der Herren auf. Acht Jahre nach dem Gewinn der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen von Rio zeigte der mittlerweile 28-Jährige in 52,39 Sekunden eindrucksvoll, dass er noch immer auf absoluten Spitzenniveau unterwegs ist. Xu Jiayu war einer der wenigen Aktiven im chinesischen Olympiateam von 2021, der wenige Monate vor den Spielen nicht positiv auf das Dopingmittel Trimetazidin getestet wurde. Mehr zu dem aktuellen Dopingskandal gibt es hier: 23 positive Tests! Chinesischer Dopingskandal schlägt hohe Wellen.

Zwei andere frisch gekürte Chinesische Meisterinnen zählen hingegen zu denjenigen, gegen die seit vergangener Woche handfeste Dopingbeweise vorliegen. So triumphierte die amtierende Olympiasiegerin über die 100m Schmetterling Zhang Yufei souverän über ihre Paradestrecke, war in 56,36 Sekunden allerdings langsamer unterwegs als Angelina Köhler bei ihrem WM Triumph Anfang des Jahres. Und auch über die doppelte Distanz schwamm Zhang Yufei zu Gold und in 2:06,40 Minuten souverän unter die geforderte Olympia-Norm. 

Ebenfalls zu den Doping-Verdächtigen zählt Yang Junxuan, die bei den chinesischen Titelkämpfen die 100m Freistil (52,68) und 200m Freistil (1:54,37) mit bemerkenswert starken Zeiten für sich entscheiden konnte. Die Chinesischen Verantwortlichen zeigen sich derweil vom aufgedeckten Dopingskandal unbeeindruckt und bezeichneten die Berichterstattung darüber sogar als "Fake News".

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