(24.06.2019) Nach wie vor wird unter Schwimmern und Trainern mit Blick auf das Landtraining vor allem ein Bereich kräftig diskutiert: Das Krafttraining. Im Spitzenbereich ist man sich mittlerweile weitgehend einig: Gezieltes Krafttraining macht nahezu für jeden Schwimmer Sinn. Einer, der diesen Bereich bereits früh in die Arbeit mit seinen Athleten integrierte, ist der ehemalige DSV-Bundestrainer Dirk Lange. Mittlerweile coacht er in Graz Spitzenschwimmer aus Österreich und betreut auch internationale Top-Athleten. Das Training an Land gehört für ihn genauso zur Schwimmerausbildung wie das tägliche Kachelnzählen.

"Aus meiner Sicht ist Krafttraining eines der wichtigsten Mittel, um höhere Geschwindigkeiten zu realisieren. Und darum dreht es sich letztendlich. Der Schwimmsport hat sich verändert. Die Geschwindigkeit hat eine viel höhere Bedeutung als früher", erklärt Lange in der Swim Performance Kolumne der brandneuen Sommerausgabe des swimsportMagazine.

"Bei vielen Trainern ist das Krafttraining einfach nur eine zusätzliche Einheit zum Schwimmtraining. Bei mir aber hat das einen eigenen besonderen Stellenwert", so Lange. "Das heißt an den Tagen, an denen ich Krafttraining ansetze und klar definiere, welche Belastungen und Ziele realisiert werden sollen, ist das Schwimmtraining dem Krafttraining untergeordnet."

Dabei stellt Lange auch klar, dass man nicht jedem Schwimmer eine Schablone aufpressen kann. So empfiehlt er Sprintern drei bis vier Krafteinheiten pro Woche, weißt aber darauf hin, dass das bei den Experten für die längeren Distanzen anders gestaltet werden kann. "Ein Mittelstreckler kann am Anfang der Saison ähnlich wie ein Sprinter beginnen, kommt aber zum Ende der Saison beziehungsweise des Makrozyklus sicher auch mit zweimal Krafttraining aus. Beim Langstreckler im Becken sieht es ähnlich aus wie beim Mittelstreckler", meint der 56-Jährige, dessen Athleten auf internationaler Bühne bereits mehr als 50 Medaillen einfahren konnten. Obwohl er Verfechter des Krafttrainings ist, erklärt er zudem: "Beim Langstreckler im Open Water Bereich ist es etwas anders. Hier kann man sicher viel mit Schlingentrainer und Bauch-/Rückenübungen abdecken."

Für einen Mythos hält Lange übrigens das Vorurteil, das Krafttraining das Wassergefühl zunichte machen würde. In Gegenteil: "Ich glaube, dass der ganzjährige und ganzheitliche Einsatz (des Krafttrainings) mit permanenter Technikschulung sogar einen positiven Aspekt für das Wassergefühl hat", so seine Meinung. "Denn das hilft dabei, Explosivität und Dynamik hervorzubringen, um sich im Wasser nicht nur gut, sondern wirklich schnell zu fühlen."

Das komplette Interview, in dem Dirk Lange auch darauf eingeht, wie man die Kraft "ins Wasser" bekommt und wie er das Krafttraining periodisiert, gibt es in der aktuellen Sommerausgabe des swimsportMagazine. Hier könnt ihr das neue Heft finden:

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