(16.09.2015) Mehr als zwei Jahre nachdem Kylie Palmer bei den Weltmeisterschaften 2013 in Barcelona einen positiven Dopingtest ablieferte, wurde die Australierin vom Weltverband FINA verwarnt. In dem kuriosen Dopingfall wurde die Sportlerin selbst erst im Juni 2015 über die auffällige Probe informiert.


Man ist es mittlerweile gewöhnt, dass oft Monate vergehen, bis nach positiven Dopingtests entsprechende Strafen ausgesprochen werden, doch im Fall der Australierin Katie Palmer haben sich die Verantwortlichen auf Seiten der FINA selbst übertroffen. Zwei Jahre und anderthalb Monate, nachdem diese bei den Weltmeisterschaften in Barcelona eine auffällige Probe abgeliefert hatte, erhielt sie nun ihre Strafe: Eine Verwarnung in einem Fall, der vor allem durch die Vorgänge hinter den Kulissen für Aufsehen sorgte.

Bei Palmer wurden am 31. Juli 2013 nach dem WM-Finale über die 200m Freistil minimale Rückstände der verbotenen Substanz Furosemid gefunden. Diese ist selbst nicht leistungssteigernd, wird aber dazu verwendet um die Einnahme von Dopingmitteln zu verschleiern. Da jedoch zwei weitere Tests Palmers zuvor während der WM unauffällig gewesen waren, entschloss sich die FINA den Fall zu den Akten zu legen.

Dabei hatte der Weltverband nicht mit der Anti-Doping-Agentur WADA gerechnet. Diese forderte im Herbst und Winter 2013 mehrfach Informationen zum Fall Palmer an, erhielt diese jedoch nicht von der FINA. Erst im Jahr 2014 erklärte der Verband gegenüber der WADA, dass man den Fall nicht weiter verfolge und die entsprechenden Dokumente wurden erst im Februar 2015 weitergeleitet.

Anderthalb Jahre nach dem auffälligen Test will die WADA den Fall nun vor dem internationalen Sportgerichtshof CAS noch einmal untersuchen lassen. Palmer selbst weiß zu diesem Zeitpunkt noch immer nichts von der positiven Dopingprobe. Sie wird erst im Juni 2015 von der FINA informiert, akzeptiert eine vorläuffige Sperre und verzichtet auf die Teilnahme an den Weltmeisterschaften in Kasan, für die sie sich eigentlich qualifiziert hatte.

Jetzt, im September 2015, hat die FINA entschieden eine Verwarnung auszusprechen und die Wettkampfergebnisse, die Palmer am 31. Juli 2013 erreicht hatte, zu streichen. Sie wurde an diesem Tag WM-Sechste über die 200m Freistil. Trotz der vergleichsweise harmlosen Strafe - der größere Verlust für Palmer war eher der Verzicht auf die WM 2015 - hinterlässt der Fall durch die Vorgänge hinter den Kulissen einen faden Beigeschmack.

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