(30.04.2022) Auch am vierten und vorletzten Tag der US-Trials in Greensboro gab es beinahe im Minutentakt Weltklasseleistungen zu bestaunen: Über gleich vier Strecken wurden neue Weltjahresbestzeiten erzielt! Dabei setzen sich zumeist die Favoriten durch.

Den Auftakt machte die gewohnt souveräne Katie Ledecky, die über die 400m Freistil standesgemäß dominierte und am Ende in 3:59,52 Minuten anschlug. Damit war sie die erste Schwimmerin weltweit in diesem Jahr unter vier Minuten und ganz nebenbei auch schneller als ihre australische Dauerrivalin Ariarne Titmus bisher. In gebührendem Abstand sicherte sich Leah Smith (4:03,15) den zweiten Startplatz über diese Strecke bei den Weltmeisterschaften in Budapest.

Auch die in den USA traditionell besonders heiß umkämpften Rückenstrecken hielten nach dem gestrigen Rekordfeuerwerk über die 50m, was sie versprachen. Über die 100m bei den Damen konnte sich Regan Smith in einer Kracherzeit von 57,76 Sekunden durchsetzen und den ersten Platz in der Weltrangliste einnehmen. Sie lag bei Halbzeit sogar noch unter Weltrekordkurs. Die zweitplatzierte Claire Curzan, international bisher vor allem im Schmetterlingssprint auffällig, belegt im globalen Ranking mit 58,39 Sekunden nun den dritten Platz, außerdem blieben noch zwei weitere Schwimmerinnen unter 59 Sekunden.

Nach seinem Weltrekord über die halbe Distanz am Vortag war nun bei den Herren Hunter Armstrong Favorit und konnte dieser Rolle auch gerecht werden: Seine Siegerzeit und neue persönliche Bestleistung von 52,20 Sekunden war ebenfalls die schnellste des Jahres. Im Ranking der besten Schwimmer aller Zeiten steigt Armstrong auf Rang zehn und somit in die Top Ten auf. Der Olympiasieger von Rio und Weltrekordhalter über diese Strecke, Ryan Murphyließ sich von den anderen jungen Herausforderern nicht beeindrucken und schwamm eine Zeit von 52,46 Sekunden – Platz zwei in diesem Rennen und gleichzeitig in der Welt dieses Jahr.

Einen weiteren Doppelschlag in der Weltrangliste gab es auch über die 100m Brust. Hier gelang Nic Fink eine neue persönliche Bestzeit von 58,37 Sekunden, womit er den vorher als Favoriten gehandelten Michael Andrew auf Rang zwei verwies. Dieser wiederum war in 58,51 ebenfalls schneller als die gesammelte internationale Konkurrenz unterwegs. Bei den Damen war über diese Strecke Lilly King erneut unantastbar und musste mit 1:05,67 Minuten auch nicht an die Grenze ihres Leistungsvermögens gehen, um sich den WM-Startplatz zu sichern. Hinter ihr wurde es allerdings sehr eng, wobei ihre Trainingskollegin Annie Lazor (1:06,12) das glückliche Ende für sich hatte, sodass die Überraschungs-Olympiasiegerin von Tokyo, Lydia Jacoby, weniger als eine Zehntel dahinter nur auf Rang vier kam und somit nicht bei der WM in Budapest an den Start gehen wird.

Die 400m Freistil der Herren boten zwar mit Hinblick auf die Zeiten keine absolute Weltklasse, dafür aber ein echtes Herzschlagfinale. Während Kieran Smith (3:46,61) fast das ganze Rennen über knapp führte und auch auf der letzten Bahn nichts mehr anbrennen ließ, entwickelte sich ein spannender Zweikampf um Silber. Am Ende gelang es Smiths Trainingspartner Trey Freeman (3:46,93), seinem Widersacher Ross Dant (3:47.11) auf der letzten Bahn fast anderthalb Sekunden abzunehmen und sich das zweite Ticket zu sichern. Zum Vergleich: Lukas Märtens führt derzeit in 3:41,60 Minuten die Weltrangliste an und auch Florian Wellbrock (3:46,14) war in diesem Jahr bereits schneller als die US-Amerikaner.

Nach dieser auch in der Breite beeindruckenden Demonstration der Stärke dürfte dann auch am letzten Tag Meetings noch reichlich Potential für Spitzenleistungen in diesen schnellen Gewässern von Greensboro bestehen.

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