(29.10.2021) Beim vierten und letzten Halt des Weltcup-Zirkus geht es dieses Wochenende nicht nur um schnelle Zeiten und gute Platzierungen in den Einzelrennen, sondern auch die Gesamtwertung der Serie entscheidet sich hier in Kazan, was noch einmal für zusätzliche Motivation bei den Protagonisten sorgen dürfte. Außerdem besteht hier die wohl beste Gelegenheit, unter Top-Bedingungen einen Formtest für die kommenden Höhepunkte – Kurzbahn-EM, ISL-Playoffs, Kurzbahn-WM – einzulegen. Dafür haben extra noch einmal internationale Schwergewichte wie Kliment Kolesnikov gemeldet. Gleich am ersten von drei Wettkampftagen des Kurzbahn-Meetings war also für genug Spannung gesorgt.

Über die 400m Freistil der Herren gab es zu Beginn des Finalabschnittes einen turbulenten Rennverlauf zu bestaunen: Der aktuell Führende in der Gesamtwertung, Matt Sates aus Südafrika, ließ sich trotz seiner erst 18 Jahre erneut nicht von der schnell angehenden Konkurrenz um den Litauer Danas Rapšys beirren und schwamm progressiv. Dabei rauscht er die letzten 100m in 52,85 nach Hause, diesem Tempo konnte keiner seiner Rivalen folgen und Sates schlug in 3:38,28 Minuten als Sieger an. Im bisher engen Rennen um die Weltcupkrone konnte er also vorlegen.

Überlegen siegte jedoch auch mit dem US-Amerikaner Tom Shields einer seiner Verfolger; er ließ über die 100m Schmetterling nichts anbrennen und gewann in 49,20 mit fast einer Sekunde Vorsprung vor Szebasztian Szabo (Ungarn).

Über die 100m Brust der Herren wurde es dann richtig heiß: Während Arno Kamminga seinen eigenen niederländischen Rekord um mehr als eine Zehntel auf 55,82 verbesserte und damit bis auf weniger als eine halbe Sekunde an den erst letztes Jahr vom Weißrussen Ilya Shymanovich aufgestellten Weltrekord heranrückte, zündete nur kurz dahinter Fabian Schwingenschlögel ebenfalls einen wahren Kracher: In 56,16 pulverisierte er seinen erst letzte Woche geschwommenen deutschen Rekord förmlich! (Mehr dazu: Dritter Streich! Fabian Schwingenschlögl erneut mit DEUTSCHEM REKORD)

Auch der Freistilsprint wusste zu unterhalten: Die australische Olympiasiegerin und Gesamtführende bei den Damen, Emma McKeon, siegte in 23,53 zwar relativ ungefährdet, dahinter ging es aber zwischen Madi Wilson (Australien; 23,94), Michelle Coleman (Schweden; 23,95) und Holly Barratt (ebenfalls Australien; 23,95) ganz besonders eng zu auf dem Treppchen. Im Männerrenen triumphierte dann ebenfalls in Kyle Chalmers ein Olympiasieger aus Down Under; 20,68 bedeuteten für ihn aber auch einen neuen australischen Rekord, zu dem ihn auch Vladimir Morozov (Russland) gepusht haben dürfte, der in 20,81 einen neue Saisonbestleistung aufstellte. Nach einer etwas missratenen ISL-Vorrunde kommt er nun immer besser in Schwung und dürfte bei den anstehenden Titelkämpfen auf der Kurzbahn durchaus ein bestimmender Faktor sein.

Obwohl die Session sich schon dem Ende zuneigte, ging die Rekordschlacht nun erst richtig los: Nachdem sie über die 200m Schmetterling bereits beim „Einschwimmen“ in 2:07,46 den dritten Platz errungen hatte, konnte Maria Ugolkova aus der Schweiz in 58,47 einen neuen Landesrekord für die Eidgenossenschaft aufstellen. Ähnliches gelang Daiya Seto über diese Strecke, dessen Zeit von 51,29 unterbot den bisher von seinem japanischen Landsmann Kosuke Hagino gehaltenen Asienrekord um genau eine Hundertstel. Irgendwie passend, nachdem letzterer erst kürzlich das Ende seiner erfolgreichen Karriere verkündet hatte. Matt Sates wurde in 51,96 übrigens Dritter in diesem Rennen und konnte weitere Punkte für die Gesamtwertung einstreichen, Zweiter wurde der amtierende Weltmeister Kolesnikov (51,31).

Nach solchen Topleistungen heute dürften wir uns also auch heute auf Spannung und schnelle Zeiten gefasst machen, um 18:00 Uhr Ortszeit (17:00 deutscher Zeit) steht der nächste Finalabschnitt auf dem Programm.

Alle Sieger im Überblick:

400m Freistil (w): Leah Neale (AUS) 4:01,73

400m Freistil (m): Matt Sates (RSA) 3:38,28

50m Rücken (w): Kira Toussaint (NED)  25,87

200m Rücken (m): Alexei Tkachech (RUS) 1:51,34

200m Schmetterling (w)   Szuszanna Jakabosz (HUN)   2:05,88

100m Schmetterling (m): Tom Shields (USA)    49,20

200m Brust (w)  Vitalina Simonova (RUS)   2:19,22

100m Brust (m) Arno Kamminga (NED)  55,82

50m Freistil (w)  Emm McKeon (AUS)   23,53

50m Freistil (m) Kyle Chalmers (AUS) 20,68

100m Lagen (w): Maria Ugolkova (CH) 58,47

100m Lagen (m)  Daiya Seto (JAP)  51,29

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