(30.10.2011) Am kommenden Freitag ist es soweit: Beim Weltcup in Singapur gibt Olympiasieger Ian Thorpe nach mehr als fünf Jahren sein Comeback. Doch der Australier ist nicht allein. Ein Jahr vor den Olympischen Spielen in London 2012 wagt gut ein halbes Dutzend Ex-Stars den Sprung zurück ins Wettkampfbecken. In Frankreich hofft man auf Laure Manaudou. In den USA sind Brendan Hanson und Janet Evans bereits wieder im im Einsatz zu sehen.

 

Die Olympischen Spiele in London stehen bevor und in so manchem einstigen Weltklasse-Schwimmer wächst die Sehnsucht nach dem Kräftemessen mit der internationalen Konkurrenz. Ein gutes halbes Dutzend an Spitzenathleten, die die Schwimmbrille eigentlich bereits an den Nagel gehängt hatten, bereitet sich derzeit auf die Rückkehr auf die Bühne des Schwimmsports vor. Ein erstes Highlight dürfte bereits am kommenden Wochenende auf dem Plan stehen: Der fünffacher Olympiasieger und elffacher Weltmeister Ian Thorpe wird beim Weltcup in Singapur sein Comeback geben. Zwar tritt er nur über zwei Nebenstrecken an, doch die Aufmerksamkeit dürfte sich bei den drei Asien-Stationen der Weltcup-Serie vor allem auf den 29-Jährigen konzentrieren.

Comeback-Fieber in Australien: Auch Trickett und Klim zurück

Doch Thorpe ist nicht alleine. An seiner Seite wird Sprint-Ass Libby Trickett ihren ersten internationalen Wettkampf seit der Weltmeisterschaft 2009 bestreiten.  Nach dem enttäuschenden Abschneiden bei den Titelkämpfen in Rom hatte die Konkurrentin von Britta Steffen eigentlich ihre Karriere beendet. Bereits im vergangenen Jahr kündigte sie jedoch an, wieder ins Wettkampfbecken springen zu wollen. Ihre angepeilte Teilnahme an der WM in Shanghai als Mitglied der australischen 4x100m Freistilstaffel scheiterte an der starken nationalen Konkurrenz. Nun wird sie beim Weltcup in Singapur an der Seite von Ian Thorpe ihr Comeback geben.

Doch damit nicht genug. Nach der erfolgreichen Rückkehr von Ex-Weltmeister Goeff Huegill scheint in Downunder das Comeback-Fieber umzugehen. Der 32-Jährige hatte auf dem Weg zurück ins Becken mehr als 40kg abspeckte und wurde bei der WM im Sommer mit Bronze über die 50m Schmetterling belohnt. Neben Thorpe und Trickett kündigte zuletzt auch Olympiasieger Michael Klim sein Comeback an. Der Kampf um die Staffel-Plätze im australischen Olympia-Team dürfte angesichts der jungen Talente um Weltmeister James Magnussen viel Spannung versprechen.

Laure Manaudou bei Meeting in Italien

Doch bevor die Blicke sich ganz gen Asien richten, dürfte es sich durchaus lohnen nach Italien zu schauen. Dort soll Frankreichs einstiges Schwimm-Sternchen Laure Manaudou ihren ersten internationalen Wettkampf seit den Olympischen Spielen 2008 bestreiten. Sie hatte zuletzt angekündigt bei der morgen und am Dienstag stattfindenden “Trofeo  Nico Sapio” in Genua antreten zu wollen. Ihren ersten “kleineren” Auftritt im Wettkampfbecken gab es bereits im Juli zu bestaunen. Bei einem Meeting in den USA sorgte die 24-Jährige für mehrere Zeiten, mit denen sie sich in die Top-20 der Weltrangliste schwamm. Nach dem Wettkampf in Italien geht es zurück in die USA, wo sie an der Seite von Lebensgefährte Fred Bousquet ihre Bahnen zieht.

Brust-Spezi Brendan Hansen greift nach dem Olympia-Ticket

Auch in den USA gibt es den ein oder anderen, der nicht mehr vom Beckenrand zuschauen will. So ist beispielsweise Brust-Ass Brendan Hansen zurück im Becken. Der Staffel-Olympiasieger war seit den Spielen in Peking 2008 nicht mehr ins Wettkampfbecken gesprungen. Als sich die Team-Kollegen noch von der WM in Shanghai erholten, schwamm er im Sommer über die 100m Brust bei den US-Meisterschaften in die Top Ten der Weltrangliste und ist damit der schnellste amerikanische Brustschwimmer in diesem Jahr. Damit hat er gute Aussichten auf ein Ticket für die Olympischen Spiele in London. “Nachdem ich 26 Jahre auf die schwarze Linie am Beckengrund gestarrt habe, weiß ich gar nicht mehr, was ich außerhalb des Beckens eigentlich soll”, kommentierte Hansen seine Rückkehr.

Auch Jenat Evans ist zurück im Wettkampfbecken

Für eine Sensation will zudem die vierfache Olympiasiegerin Janet Evans sorgen. Auch die 40-Jährige ist zurück im Schwimmbecken und träumt von den Spielen in London. Bertreut wird sie dabei vom einstigen US-Chefcoach Mark Schubert. Erste Auftritte bei Masters-Wettkämpfen hat Evans bereits bestritten und machte dabei deutlich, dass sie auch 16 Jahre nach ihrem Rücktritt das Schwimmen nicht verlernt hat. Über die 400m Freistil brachte sie eine Zeit von 4:23 Minuten ins Becken. Noch fehlen ihr damit nur wenige Sekunden, um die erste Hürde zu nehmen und bei den Olympia-Trials des US-Teams starten zu dürfen.

Alles deutet auf ein spannendes Frühjahr hin. Einstige Weltstars kämpfen gegen die derzeitige Elite und aufstrebende Youngsters um die Tickets für London. Die Qualifikationswettkämpfe rund um den Globus versprechen spannende Rennen und dürften so angemessene Appetithäppchen auf die Olympischen Spiele 2012 werden.

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