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(03.05.2014) Auch dem dritten Wettkampftag der Schwimm-DM in Berlin drückte DSV-Star Paul Biedermann mit einem beeindruckend starken Rennen über die 100m Freistil seinen Stempel auf. Neben ihm sorgten auch die weiteren deuschen Top-Athleten heute für internationale Spitzenleistungen. Insgesamt schwammen neun Sportler in die Top Ten der aktuellen Weltranglisten.


Starke Gesamtleistung der DSV-Spitzenschwimmer heute bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin: Mit Paul Biedermann, Steffen Deibler, Hendrik Feldwehr, Marco Koch, Markus Deibler, Jenny Mensing, Sören Meißner, Sarah Köhler und Franziska Hentke platzierten sich gleich neun DSV-Athleten in den Weltranglisten unter den Top Ten.

Nächste Titel und nächstes Ausrufezeichen für Paul Biedermann: Nach seinem Sieg über die 400m Freistil holte er sich am Samstag etwas überrasched auch die Goldmedaille über die 100m Freistil. In 48,31 Sekunden schwamm er dabei sogar bis auf sieben Hundertstel an den Deutschen Rekord von Marco di Carli heran. Auch international ist Biedermann damit vorn mit dabei. Nur vier Männer waren weltweit in diesem Jahr bisher schneller.

"Das war wirklich ein tolles Rennen. Über die 100m Freistil Deutscher Meister zu werden, ist für mich doch recht unerwartet. Ich bin ohne Druck und Erwartungen ins Rennen gegangen. Ich denke im Moment nur von Tag zu Tag," so das Fazit des mehrfachen Weltmeisters, der morgen noch über seine Paradestrecke 200m Freistil zu sehen sein wird.

Dabei sah es lange nach einem ganz anderen Sieger aus: Erst auf den letzten 25m fing Biedermann den Titelverteidiger Steffen Deibler ab, der in 48,56 Sekunden Silber holte und damit seine bereits starke Vorlaufzeit noch einmal verbesserte. Damit verteidigte er zudem Platz acht in der aktuellen Weltranliste. Die beiden DSV-Stars blieben ebenso unter der EM-Norm wie der lange Zeit in den USA trainierende Björn Hornikel, der in 49,29 Sekunden Bronze holte.

Auch Deutschlands Brustschwimmer sorgten für internationale Spitzenleistungen. Über die 100m verteidigte Hendrik Feldwehr mit einer Zeit von 59,81 Sekunden seinen Titel. In einem spannenden Rennen wehrte er sich erfolgreich gegen die Angriffe von Vize-Weltmeister Marco Koch, der sich in 1:00,08 Minuten mit Silber zufrieden geben musste. Beide blieben damit deutlich unter der EM-Norm und schwammen in der Weltrangliste auf die Plätze fünf und acht. Christian vom Lehn komplettierte in 1:00,69 Minuten als Dritter das Podium.

Olympiafinalist Markus Deibler steuerte ebenfalls einige Töne zum Konzert der Weltklassezeiten bei. Über seine Paradestrecke 200m Lagen verteidigte der Hamburger in 1:58,00 Minuten deutlich seinen Meistertitel. Damit kam Deibler bis auf 18 Hundertstel an seinen Deutschen Rekord heran, den er vor zwei Jahren an selber Stelle aufgestellt hatte.

In der Weltrangliste schwamm Deibler mit seiner Zeit auf den achten Rang. Hinter ihm blieb Mitfavorit Philip Heintz in 1:59,47 Minuten nur Silber. Beide Athleten knackten damit die EM-Norm (1:59,99) und haben so die Chance auf das Ticket zu den Heim-Europameisterschaften.

Bronze ging an Philipp Forster in 2:01,54 Minuten. Auch diesmal ließ sich zudem Youngster Johannes Hintze nicht lumpen: In 2:03,68 Minuten verbesserte er den erst im Vorlauf aufgestellten Deutschen Altersklassenrekord bei den 15-Jährigen noch einmal um 3,1 Zehntelsekunde und kam auf Platz sechs.

Die mehrfache Europameisterin Jenny Mensing meldet sich in Berlin nach einer durchwachsenen Vorsaison ebenfalls mit starken Vorstellungen zurück. Über die 200m Rücken schwamm sie in 2:09,25 Minuten souverän zum Meistertitel und blieb damit locker unter der EM-Norm. In der Weltrangliste liegt sie damit zudem an fünfter Stelle und ist bisher die zweitschnellste Europäerin in diesem Jahr.

Trotzdem will Mensing mehr: "Mein Ziel war schneller zu schwimmen", erklärte sie nach dem Rennen. Auch Lisa Graf (2:10,37) und Sonnele Öztürk (2:11,36), die auf die Plätze zwei und drei schwammen, blieben unter der geforderten EM-Norm und bewahren sich so die Chance auf die Teilnahme an der Heim-EM in Berlin.

Die 800m Freistil der Herren entschied Sören Meißner in 7:54,93 Minuten souverän für sich. Er blieb damit als einziger unter der EM-Norm und schwamm ebenfalls unter die weltweiten Top Ten: Er belegt nun Platz acht in der Weltrangliste. Die weiteren Medaillen gingen an Florian Vogel (7:58,44) und Poul Zellmann (8:02,34)

Über die 1500m Freistil der Damen blieben alle Medaillengewinnerinnen unter der EM-Norm. Dabei sicherte sich Sarah Köhler in 16:26,28 Minuten ihren zweiten Meistertitel in Berlin. Auch sie ist damit unter den Top Ten in der aktuellen Weltrangliste (Platz 9). Hinter ihr holten Isabelle Härle (16:27,09) und Leonie Antonia Beck (16:32,75) die weiteren Medaillen.

Über die 200m Schmetterling war Franziska Hentke einmal mehr eine Klasse für sich: In 2:07,67 Minuten schwamm sie unangefochten zum Sieg und unterbot die EM-Norm locker um 3,5 Sekunden. Sie ist nun die weltweit aktuell siebtschnellste Athletin über diese Distanz. Hinter ihr holte sich Alexandra Wenk in 2:12,69 Minuten Silber vor Tina Rüger (2:14,34).

Ein schnelles Rennen gab es auch über die 200m Rücken der Herren. Jan-Philip Glania hatte am Ende in 1:57,40 Minuten die Nase vorn und schlug 5,3 Zehntel vor Christian Diener an. Die beiden blieben ebenso unter der EM-Norm, wie Yannick Lebherz, der in 1:58,16 Minuten Dritter wurde.

In den weiteren Finals verteidigte Theresa Michalak in 2:13,16 Minuten ihren Deutschen Meistertitel über die 200m Lagen.  Hinter ihr schwammen Kathrin Demler (2:15,23) und Franziska Jansen (2:15,99) auf die weiteren Medaillenplätze.

Über die 100m Brust der Damen wiederholte Caroline Ruhnau in 1:08,24 Minuten ihren Vorjahreserfolg. Hinter ihr schwamm Vanessa Grimberg in 1:08,48 Minuten zu Silber. Die Hallenserin Julia Willers stellte als Dritte in 1:08,86 Minuten einen neuen Deutschen Altersklassenrekord bei den 18-Jährigen auf.

Im Finale über die 100m Freistil durfte sich Dorothea Brandt über ihren dritten Titel in Berlin freuen. In 55,05 Sekunden schlug sie 2,9 Zehntel vor Annika Bruhn an. Paulina Schmiedel komplettierte in 55,76 Sekunden das Podium. Titelverteidigerin Daniela Schreiber wurde in 56,09 Sekunden nur Fünfte.

Ruhau, Michalak und Brandt stellen Chef-Bundestrainer Henning Lambertz damit vor ein Problem: Zwar schwammen sie im Finale zum Teil deutlich die geforderten Normen. In den Vorläufen am heutigen Morgen hatten die drei Athletinnen die hier vorzuweisenden Zeiten jedoch nicht erreicht. Es bleibt abzuwarten, wie die sportliche Führung mit Blick auf die EM-Nominierung in diesen Fällen entscheiden wird.

Eine weiter Frage die sich nach dem heutigen Finalabschnitt stellt: Wird es bei der Heim-EM in Berlin eine deutsche Staffel über die 4x100m Freistil der Damen geben? Der DSV hatte vorgegeben, dass die besten vier deutschen Athletinnen in der Addition und mit Abzug einer Wechseltoleranz mindestens 3:39,57 Minuten schnell sein müssen. Die ersten vier der DM in Berlin liegen jedoch abzüglich der 1,5 Sekunden für fliegende Starts nur bei 3:40,65 Minuten. Möglicherweise kann hier jedoch im Rahmen des Überprüfungswettkampfes in Essen nochmal nachlegen.

Leiglich in einem Finale wurde die EM-Norm heute nicht geknackt: Den Meistertitel über die 200m Schmetterling sicherte sich Robin Backhaus in 1:58,73 Minuten. In einem spannenden Finale schlug er dabei nur eine Hundertstelsekunde vor Philip Lücker an, der sich mit Silber zufrieden geben musste. Die Bronzemedaille ging in 1:59,01 Minuten an Markus Gierke, der sich damit nur zwei Hundertstel vor Youngster Alexander Kunert den Platz auf dem Podium sicherte.

Die wichtigsten Links zur Schwimm-DM 2014:

Bild: Alibek Käsler

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