(06.02.2017) Der US-Schwimmsport setzt nicht nur bei den Erfolgsbilanzen Maßstäbe sondern auch bei den finanziellen Möglichkeiten. Das scheint zumindest beim Blick von außen so zu sein. Doch die tollen Ausstattungen gibt es vor allem an den Colleges und durch Sponsorings bei einzelnen Athleten. Die Schwimmteams der Sportler, die aus dem Stundentenalter heraus sind, stehen hingegen immer wieder vor der Herausforderung die finanziellen Mittel für ein professionelles Trainingsumfeld bereit zu stellen. Aus diesem Grund setzt das "Team Elite", die Top-Mannschaft des SwimMac-Vereins von Star-Coach David Marsh nun darauf, über Crowdfunding den Weg zu den Olympischen Spielen 2020 zu ebnen.

"Wir wollen die Mittel nutzen, um nicht nur als regionale Kraft zu gelten, sondern Athleten aus dem ganzen Land und der ganzen Welt anzusprechen", erklärt Dave Marsh, der bereits rund 50 Olympia-Teilnehmer trainierte, im Gespräch mit swimsportnews. Mit den beim Crowdfunding erlösten Mitteln sollen zum Beispiel Trainingslager sowie Assistenztrainerstellen finanziert werden.

Der US-Verband unterstützt zwar individuell Athleten, die ihre College-Laufbahn abgeschlossen haben und unter den Top 8 oder Top 16 der Welt sind. "Aber drum herum gibt es keine Infrastruktur seitens des Verbandes, wie zum Beispiel Trainingszentren oder Stützpunkte", erklärt Marsh, bei dem unter anderem die Olympiasieger Anthony Ervin und Ryan Lochte trainieren.

Auf der Online-Plattform Dreamfuel hat das Team um den 59-Jährigen daher ein Projekt gestartet, bei dem jeder die Athleten mit kleineren finanziellen Beträge unterstützen kann. Oder auch größeren: Für den Betrag von 1 Million US-Dollar können Unternehmen oder auch finanzkräftige Einzelpersonen Namenssponsor des Teams werden. Für kleinere Summen gibt es zum Beispiel Trainingseinheiten oder von den Team Elite Athleten unterschriebene Shirts.

Und das sind echte Stars: Acht der 33 Rio-Medaillen der US-Schwimmer gingen auf das Konto der Mannschaft, die in Charlotte (North Carolina) im Osten der USA beheimatet ist. Für das Team-Elite-Glanzlicht der Olympischen Spiele 2016 sorgte Anthony Ervin mit seinem sensationellen Gewinn der 50m Freistil.

Auch der deutsche Kurzbahn-WM-Teilnehmer Marius Kusch könnte vom Crowdfunding des Team Elite profitieren. Er studiert zwar an der ebenfalls in Charlotte angesiedelten Queens University und trainiert beim dortigen Uni-Team. Da aber die Hochschulmannschaft und das Profi-Team einen engen Kontakt pflegen und ab und an auch gemeinsam die Bahnen ziehen, wären Verbesserungen beim Team Elite sicher auch für die Studenten von Vorteil.

Links zum Thema:

Ein Interview mit David Marsh, in dem der Erfolgscoach über aktuelle Trainingstrends und den Schwimmsport in den USA spricht, wird es in der kommenden Frühjahresausgabe des swimsportMagazine geben. Wer diese nicht verpassen will, sollte sich unter www.swimsport-abo.de schon jetzt sein Abonnement sichern.

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