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(21.08.2016) Nach den medaillenlosen Olympischen Spielen in Rio sind die deutschen Schwimmer mal wieder gutes Futter für knackige Negativ-Schlagzeilen. Die Athleten selbst hielten sich bisher eher zurück. Als einer der ersten aus dem Kreis des Nationalteams sorgt nun Olympia-Finalist Philip Heintz für klare Worte:

Die DSV-Schwimmer treten gegen ihre Konkurrenz wie ein "Kreisligist gegen einen Champions-League-Teilnehmer an. Keine Chance", meint Heintz im Interview mit der Welt am Sonntag. Für ihn geht der Weg zurück an die internationale Spitze nur über eine stärkere Professionalisierung des Sports.

"Die ersten drei Plätze gehen bei Olympia in den meisten Fällen an Vollprofis. Die trainieren 30 Stunden in der Woche und machen sonst nichts. Wir hatten nur zwei Profis im Team", kritisiert der 25-Jährige und schlägt vor, das Perspektiv- in ein Profiteam mit zehn bis 15 Sportlern umzuwandeln, die dann etwa 1500 bis 2000 Euro pro Monat als festes Einkommen erhalten und sich so vier Jahre lang unbeschwert auf Olympia vorbereiten können.

Die aktuelle Struktur der Sportförderung ist aus Heintz' Sicht nicht zielführend. "Mir tut dieses System weh – ich dachte immer, wir sind eine Sportnation. Aber da wir mit diesem System nicht weiterkommen, muss man sich selbst kümmern."

Das Geld müsse nicht (nur) vom Staat kommen, sondern Heintz regt an, dass Sponsoren aus der Wirtschaft in den Sport investieren sollten: "Dann heißt das Team eben nach dem Sponsor, wie im Radsport oder Triathlon. Dadurch hätten wir statt drei vielleicht acht Medaillenkandidaten in Tokio."

Nicht nur die mangelnde finanzielle Sicherheit sondern auch die ständig wechslenden sportlichen Jahresplanungen kritisiert der Heidelberger: "Wir haben jedes Jahr einen anderen Abstand von Deutschen Meisterschaften zum Saisonhöhepunkt, wie soll man denn dann aus seinen Fehlern lernen?", fragt er auf seiner Facebook-Seite.

Nach dem Zeitpunkt der Schwimm-DM richten sich auch Planungen wie Vorbereitungscamps und Trainingszyklen. Verständlich, dass der ständig wechselnde Zeitpunkt der nationalen Titelkämpfe, die ein wichtiger Teil der Qualifikation für den Saisonhöhepunkt sind, bei Sportlern und Trainern auf Unmut stößt.

Im zurückliegenden Olympiazyklus schwankte der Abstand zum Saisonhöhepunkt zwischen 13 und 17 Wochen. Für das kommende Jahr steht bereits weitgehend fest, dass sich alle Beteiligten auf eine erneute deutliche Verschiebung einstellen müssen. 

Die Schwimm-DM 2017 soll laut derzeitiger Planung wohl Anfang Juli stattfinden und damit nur etwa vier Wochen vor den Weltmeisterschaften in Budapest. Hintergrund sind die Vorgaben der übertragenden TV-Sender: Die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten sähen es wohl gern, wenn die nationalen Titelkämpfe der Schwimmer und Leichtathleten parallel ausgetragen würden. Die Meisterschaften der Leichtathleten finden am 8. und 9. Juli 2017 in Erfurt statt.

Die Abhängigkeit von den im sechstelligen Bereich liegenden TV-Geldern ist ein offensichtliches weiteres Problem des Deutschen Schwimm-Verbandes. Für Philip Heintz, der mit Platz sechs und Deutschem Rekord für eines der DSV-Highlights in Rio sorgte, kann es mit den derzeitigen Strukturen so in jedem Fall nicht weitergehen.

Er kündigt an: "Ich bin jetzt 25, ich werde mir nicht noch einmal vier Jahre den Arsch aufreißen, um dann bei Olympia wieder nur im Finale zu stehen. Sondern dann ist klar: Ich will eine Medaille in der Hand halten. Und das geht nur als Profi."

Das gesamte Interview könnt ihr HIER nachlesen.

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