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(22.05.2016) Die Schwimm-EM 2016 ist zu Ende und das deutsche Team fliegt mit Medaillen für die Olympia-Hoffnungen Marco Koch und Franziska Hentke sowie ein paar Wettkampferfahrungen für die restliche Truppe zurück in die Heimat. Nicht mehr und nicht weniger.

Marco Koch fehlte bei den Europameisterschaften in London nur ein Wimpernschlag zur Titelverteidigung, am letzten Tag der EM hatte immerhin Franziska Hentke das Glück auf ihrer Seite: Mit dem EM-Sieg über die 200m Schmetterling holte sie ihre erste internationale Medaille auf der Langbahn überhaupt und sorgte für den größten Erfolg der kleinen DSV-Auswahl.

Mit Blick auf Olympia sind die beiden Medaillenkandidaten im Soll. Für den Rest des deutschen EM-Teams war der Zug nach Rio ohnehin bereits bei den Deutschen Meisterschaften abgefahren und das machte sich auch in London bemerkbar. Neben ein paar Achtungserfolgen, wie den Halbfinalqualifikationen der beiden 16-jährigen Top-Talente Julia Mrozinski und Maxine Wolters oder des Newcomers Philipp Forster gab es nur wenige Highlights - auch das dürfte aber nicht verwundern.

Bei den meisten DSV-Athleten, die jetzt mit in London waren, lag der Fokus vor allem auf den Deutschen Meisterschaften. Es waren die Athleten, die eben nicht zur ersten Reihe der Olympiakandidaten zählten und sich daher voll auf die Schwimm-DM vorbereitet hatte, während die Spitzenschwimmer wie Alexandra Wenk oder Jacob Heidtmann in Berlin noch nicht alle Körner verschießen mussten.

Dass die Athleten des EM-Teams also jetzt, zwei Wochen nach den Deutschen Meisterschaften, ihre Zeiten in den meisten Fällen nicht bestätigen konnten, ist nur natürlich. Bei Alexander Kunert, Markus Gierke oder Kevin Wedel, die vor den Deutschen Meisterschaften zum Kreis der Rio-Anwärter zählten, war nach der in Berlin verpassten Chance auf Olympia die Enttäuschung groß und ein wenig die Luft raus. Schwer, da noch einmal Spannung aufzubauen. Immerhin verpassten Wedel und Gierke in London die EM-Finals nur knapp und Kunert konnte über die Nebenstrecke 100m Schmetterling eine neue Bestzeit aufstellen.

Klar, auch eine Schwimm-EM im Olympiajahr ist eine große internationale Meisterschaft. Die TV-Sender zeigen es, die Journalisten schreiben über den Schwimmsport und damit waren die Europameisterschaften auch wieder eine Gelegenheit, die deutschen Schwimmer etwas breiter in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Der eine oder andere Olympiakandidat wäre sicher auch gern in London geschwommen.

Ein, zwei Tage etwas rausnehmen, nach London fliegen. Seine Rennen schwimmen. Den Rhythmus von Vorlauf, Halbfinale, Endlauf einmal durchspielen und dann geht es wieder zurück. Ähnlich also, wie es Franziska Hentke gemacht hat, die nur etwas mehr als drei Tage in Großbritannien war und nun gestärkt durch den EM-Titel nach Brasilien reist.

Auch Schwimmer wie Jan-Philip Glania oder Philip Heintz hätten sicher in London locker vorn mitschwimmen und sich mit einer EM-Medaille einen zusätzlichen Schub auf dem Weg nach Rio verpassen können. Und das ohne die Vorbereitung auf Olympia zu gefährden. Hier hätte man den Sportlern vielleicht etwas mehr Eigenverantwortung für die eigene Planung übertragen können, anstatt ihnen von vorn herein die Möglichkeit eines EM-Starts zu nehmen. Dies wäre sicher die einzige machbare Option gewesen, um das deutsche Ergebnis der EM etwas "schöner" aussehen zu lassen als Platz neun im Medaillenspiegel.

Ganz auf eine Europameisterschaft zu verzichten, kommt für einen Verband wie den DSV, der in den Gremien der europäischen Schwimmunion LEN kräftig mitmischt, nicht in Frage. Also lautete die Entscheidung: Wir schicken ein B-Team. Und genau das war es: Selbst die jungen Sportler im Team, dass im Schnitt 20 Jahre jung war, haben in diesem Jahr einen ganz anderen Fokus, nämlich die Junioren-Europameisterschaften Anfang Juli.

Im Vergleich mit der internationalen Konkurrenz war die EM ohnehin ein Muster ohne Wert. Für einige Nationen, wie zum Beispiel Italien oder die Niederlande waren die Titelkämpfe in London ein Teil der verbandsinternen Olympiaqualifikation und auch die Schwimmer aus Ungarn konnten sich hier ihre Tickets für Rio schnappen. Für diese Teams war die EM also eine wichtige Zwischenstation.

Bei anderen, wie den britischen Gastgebern, steht die Mannschaft für Rio schon lange fest. Bei den Hausherren gab es einige, wie den 200m-Freistil-Weltmeister James Guy oder Rückenass Chris Walker-Hebborn, die selbst während der EM täglich harte Trainingseinheiten geschoben haben. Andere, zu ihnen gehörte auch Adam Peaty, haben vor den Europameisterschaften ein wenig rausgenommen, um dem Heimpublikum eine gute Show zu bieten. Auch Laszlo Cseh erklärte am Rande der EM, dass er sich durchaus auf die Wettbewerbe vorbereitet hat und die EM nicht mal eben so nebenbei mitnimmt.

Cseh meinte so zum Beispiel auch, dass wir von den ungarischen Schwimmern nicht erwarten können, dass sie in Rio derart abräumen wie in den vergangenen sieben Tagen in London. Mit zehn Goldmedaillen holte die Hungaro-Mannschaft den Sieg im Medaillenspiegel. So wie bereits bei den Europameisterschaften 2012 in Debrecen. Damals gab es für Cseh und Co. später bei Olympia dann aber lediglich drei Medaillen. In Debrecen landete das DSV-Team im EM-Medaillenspiegel übrigens direkt hinter den Ungarn. Was folgte war die historische Nullnummer von London. Auch in diesem Jahr gilt also: Abgerechnet wird bei Olympia!

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