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(10.04.2011) Für März hatte der Weltverband FINA angekündigt, die Ergebnisse der Untersuchungskommission zum Tod des Freiwasserschwimmers Francis Crippen zu veröffentlichen. Doch noch immer wartet die Welt des Schwimmsports auf die Resultate. Laut Berichten des Branchenportals swimnews.com haben die FINA-Obersten den Bericht mit der Bitte um “Überarbeitung” an die Expertenkommission zurückgegeben. Möglicherweise muss sich die Öffentlichkeit noch bis Juli gedulden.

 

Am kommenden Wochenende wird im brasilianischen Santos das Auftaktrennen des 10km-Weltcup stattfinden. Ohne Überarbeitung der Regularien im Freiwasserschwimmen, ohne dass offiziell geklärt ist, unter welchen Umständen Francis Crippen beim FINA-Weltcup-Rennen am 23. Oktober 2010 in Fudschaira (VAE) ums Leben kam. In Gedenken an den US-Schwimmer trägt die Serie seinen Namen, doch ansonsten hatte der Tod des damals 26-Jährigen bisher kaum Konsequenzen. Der damals verantwortliche Schiedsrichter Valerijus Belovas wurde außer Dienst gestellt. Mit dem US-Amerikaner Steven Munatones wurde überraschenderweise zudem im gleichen Atemzug ein Befürwortern schärferer Sicherheitsmaßnahmen im Freiwasser-Schwimmen entlassen. Weitere verbindliche Maßnahmen traf der Weltverband bisher nicht.

Task Force “übers Ziel hinausgeschossen”?

Für mögliche Veränderungen im Regelwerk sollte das Ergebnis der Untersuchungskommission abgewartet werden. Von seiten des Weltverbandes war Gunnar Werner, FINA-Ehrenmitglied und Vize-Präsident des Internationalen Sportgerichtshof CAS in der Task Force vertreten. Zudem bestand diese aus Harold Vervaecke (Generalsekretär der International Life Saving Federation), Dr. Antonio Pelliccia (einer der führenden international Sportmediziner), Greg Towle (australischer Freiwassertrainer) und Dr. Tobie Smith (Arzt und einstiger Freiwasser-Weltmeister). Am 1. November 2010, eine Woche nach dem tragischen Rennen in Fudschaira, wurde das Gremium eingesetzt und untersucht seitdem die Unglücksumstände. Laut swimnews.com wurde der fertige Bericht den Verantwortlichen der FINA bereits vorgelegt. Die Ergebnisse scheinen nicht den Vorstellungen der Funktionäre entsprochen zu haben. Es kann davon ausgegangen werden, dass der Bericht weitgehende Verbesserungen der Sicherheitsmaßnahmen anmahnt und so zumindest indirekt auch dem Weltverband eine Mitschuld am Tod von Crippen gibt. Die Kommission sei bei ihrer Arbeit “übers Ziel hinausgeschossen” hieß es wohl aus Kreisen der FINA.

Welt des Freiwasser-Schwimmens kritisiert die FINA 

Der Umgang des Weltverbandes mit dem Fall Crippen stößt vielerorts auf kritische Stimmen. Zuletzt wand sich John Leonard, Direktor der Amerikanischen Trainer-Vereiningung, in einem offenen Brief an FINA-Direktor Cornel Marculescu. Hierin greift er das Vorgehen der FINA scharf an. “Da fragt man sich doch nach der Definition der Begriffe ‘unabhängig’, ‘mit maximaler Tranzparenz’, und ‘Wahrheit’”, schreibt Leonard so beispielsweise mit Blick auf eben jene Schlagwörter mit denen die FINA im vergangenen Jahr die Untersuchungen eingeleitet hatte. Unabhängig von der offiziellen Untersuchung hatten auch zahlreiche Spitzenathleten der Freiwasserszene eine Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen gefordert. Der Maßnahmenkatalog, unterschrieben unter anderem von Jan Wolfgarten und Angela Maurer, sah Überarbeitungen der Temperaturgrenzen oder auch eine höhere Anzahl an Begleitbooten vor. Weltmeister Thomas Lurz hatte damals angemahnt: “Der Sport an sich ist nicht gefährlich. Er ist es nur, wenn die Sicherheitsvorkehrungen fehlen.”

Auch US-Verband hat Untersuchung eingeleitet

Es bleibt nun die Frage, wann der überarbeitete Bericht der Experten-Kommission veröffentlicht wird. Möglicherweise werden die Ergebnisse erst im Juli dem 22-köpfigen FINA-Bureau präsentiert. Parallel läuft eine davon unabhängige Untersuchung durch den US-Schwimmverband USA Swimming. Die Ergebnisse der US-Kommission werden wohl bereits vor den Resultaten der FINA Task Force vorliegen. Inhaltlich dürfte die US-Untersuchung zwar keine Konsequenzen für den Weltverband haben.

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