(19.11.2021 | Bild: ISL, Mine Kasapoglu) Es ist fast schon Halbzeit in den Playoffs der diesjährigen ISL-Saison. Alle vier Teams haben zur Hälfte des dritten Matches in der Zwischenrunde noch die Chance, sich den ersten Playoff-Sieg dieser Saison zu ergattern. Momentan führen die 2019er ISL-Champions Energy Standard souverän mit 284 Punkte, obwohl sie ohne die Superstars Chad LeClos und Florent Manaudou antreten müssen. Dahinter kämpft das kanadische Team, Toronto Titans, mit Marius Kusch und Fabian Schwingenschlögl (222 Pkt.) gegen die italienischen Aqua Centurions (212 Pkt.) um Rang zwei. Auch Annika Bruhn darf sich mit DC Trident (186 Pkt.) noch Hoffnung auf eine bessere Platzierung machen.  

Das favorisierte Team Energy Standard dominierte größtenteils den ersten Abschnitt und fuhr mit sechs Einzel- und zwei Staffelsiegen die meisten Erfolge ein. Glänzen konnten die Sprinter des Teams: Unter anderem gewannen Ben Proud (20,64) und Sarah Sjöström (23,08) mit den jeweils saisonschnellsten Zeiten die 50m Freistil. Sjöström kratzte dabei sogar am Weltrekord, der bei 22,93 Sekunden steht. Es war die viertschnellste Leistung aller Zeiten über diese Strecke. Nur Sjöström selbst (23,00) und die Niederländerin Ranomi Kromowidjojo (22,93 / 23,05) waren jemals schneller. Satte 24 Punkte konnte die Schwedin mit ihrer Leistung einfahren und dank der Jackpot-Regel fünf ihrer Konkurrentinnen die Punkte abknüpfen.

Ein weiteres starkes Rennen lieferte für Energy auch Siobhan Haughey über die 400m Freistil ab. Hier gewann sie in 3:57,06 Minuten sieben Zehntelsekunden vor ihrer Konkurrentin aus Toronto, Summer McIntosh (3:57,75), und stellte ebenfalls eine neue Bestzeit der ISL Saison auf.

Trotzdem musste Energy Standard auch einige überraschende Niederlagen einstecken. Louise Hansson von den Titans verwies in 55,91 Sekunden die Weltrekordhalterin Sjöström gleich im ersten Rennen des Tages, den 100m Schmetterling, um acht Hundertstel auf den zweiten Platz. Der momentan schnellste Brustschwimmer der Welt und frischgebackene Weltrekordhalter über die 50m, Ilya Shymanovich, musste sich zudem über eben diese Strecke dem Italiener Nicolo Martinenghi geschlagen geben. In einem unfassbar engen Rennen gewann Martinenghi (25,73) mit einer Hundertstel Vorsprung vor Shymanovich (25,74). Zwei weitere Hundertstel später folgte sein Teamkollege Fabio Scozzoli (25,76). Somit konnten die Italiener wieder einmal ihre Stärken ausspielen, da auch die Frauen über die 50m Brust einen Doppelerfolg feiern konnten. Deshalb war Aqua zwischendurch auf Rang zwei und in Schlagdistanz zu Energy Standard.

Letztendlich reichte es aber nur für den dritten Platz im Gesamtranking, da auch die Toronto Titans über die 50m Rücken der Damen und die 400m Freistil der Herren jeweils die zwei vordersten Plätze einfahren konnten. Der deutsche Schwimmer Fabian Schwingenschlögl konnte als Vierter (2:04,56) über die 200m Brust und Fünfter (26,23) über die 50m Brust wichtige Punkte beisteuern. Er war ebenfalls Teil der 4x100m Lagenstaffel (56,94) die am Ende Fünfter wurde. Auch Marius Kusch schwamm in dieser Staffel (Schmetterling - 51,13) und steuerte in 47,93 Sekunden einen wichtigen Teil zum vierten Rang der 4x100m Freistil Staffel seines Teams bei. Zudem war er über die 100m Schmetterling (6. - 51,05) im Einzel zu sehen.

Das amerikanische Team DC Trident mit Annika Bruhn kam noch nicht über die Underdog-Rolle hinaus, lieferte aber durchaus einige starke Rennen ab, weswegen die Crew weiterhin gute Chancen auf eine vordere Gesamtplatzierung hat. Bruhn schwamm als starke Schlussschwimmerin (52,96) ihre 4x100m Freistilstaffel auf Position vier. In der 4x100m Lagenstaffel (53,17) musste sie sich mit dem achten Platz zufriedengeben.

Im heutigen zweiten Abschnitt wird man bestimmt noch die ein oder andere Überraschung zu sehen bekommen. Gerade der Kampf um den wichtigen zweiten Platz und die damit verbundenen Punkte dürfte für viele spannende Momente sorgen.

Die Schnellsten des ersten Playoff Tages (Match 14):

  • 100m Schmetterling (w): 55,91 Louise Hansson (TOR)
  • 100m Schmetterling (m): 49,05 Matteo Rivolta (AQC)
  • 200m Rücken (w): 2:01,52 Kylie Masse (TOR) 
  • 200m Rücken (m): 1:51,47 Evgeny Rylov (ENS)
  • 200m Brust (w): 2:19,38 Maria Temnikova (DCT)
  • 200m Brust (m): 2:02,06 Ilya Shymanovich (ENS)
  • 4x100m Frei (w): 3:28,55 Energy Standard
  • 50m Freistil (m): 20,64 Ben Proud (ENS)
  • 50m Freistil (w): 23,08 Sarah Sjöström (ENS)
  • 200m Lagen (m): 1:52,10 Alberto Razzetti (TOR)
  • 200m Lagen (w): 2:05,67 Mary-Sophie Harvey (ENS)
  • 50m Brust (m): 25,73 Nicolo Martinenghi (AQC)
  • 50m Brust (w): 29,78 Arianna Castiglioni (AQC)
  • 4x100m Freistil (m): 3:06,67 Aqua Centurions
  • 50 Rücken (w): 26,04 Kylie Masse (TOR)
  • 50m Rücken (m): 22,67 Mark Nikolaev (DCT)
  • 400m Freistil (w): 3:57,06 Siobhan Haughey (ENS)
  • 400m Freistil (m): 3:39,53 Luc Kroon (TOR)
  • 4x100m Lagen (w): 3:49,09 Toronto Titans
  • 4x100m Lagen (m): 3:22,25 Energy Standard

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