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(26.04.2021) Es kehrt keine Ruhe ein im Deutschen Schwimm-Verband. Auch nachdem der DSV in der Nacht zum Freitag im Anschluss an eine Präsidiumssitzung eine Lösung für den seit Februar unbesetzten Posten des Leitungssportdirektors präsentiert hat, gibt es weiter Diskussionen darüber, wie das deutsche Schwimmteam bei den Olympischen Spielen in Tokio geleitet werden soll.

Zumindest eine Frage ist geklärt: Lutz Buschkow übernimmt übergangsweise die Aufgaben des Leistungssportdirektors im DSV. Seit sich der Verband im Februar vom bisherigen Amtsinhaber Thomas Kurschilgen trennte, gab es intern und medial ein reges Hin und Her, das auch die Qualifikationsphase der Schwimmer für die Spiele in Tokio überschattete. 

Nun gehen die Auseinandersetzungen abseits des Schwimmbeckens weiter. Wer den Deutschen Schwimm-Verband im Pool vertreten wird, steht weitgehend fest. Offen ist hingegen, wer als Teil des Betreuerstabs mit nach Tokio fliegen wird und vor allem, wer das Team des Deutschen Schwimm-Verbands bei den Olympischen Spielen leiten soll.

Sowohl die Süddeutsche Zeitung als auch der Deutschlandfunk berichten übereinstimmend, dass DSV-Präsident Marco Troll die durchaus nicht unwichtige Rolle des Teilmannschaftsleiters in Tokio übernehmen will. Vor der Präsidiumssitzung vom Freitag war zudem durchgesickert, dass wohl auch Vizepräsident Harald Walter für diesen Posten im Gespräch war. Sowohl Troll als auch Walter hätten sich bereits auf die Longlist für die Akkreditierung für Tokio setzen lassen, heißt es. Ein Schritt, der Medienberichten vom Wochenende zufolge vor allem von der Vize-Weltmeisterin Sarah Köhler, die als Athletensprecherin Teil des Präsidiums ist, kritisiert wurde.

Es ist tatsächlich fraglich, wie das funktionieren soll: Die Verbandsspitze, die in den zurückliegenden Wochen viel Vertrauen beim Leistungssportpersonal der Beckenschwimmer verloren hat, soll genau dieses beim wichtigsten Wettkampf der zurückliegenden fünf Jahre anführen. Nicht in der "normalen" Funktion als ehrenamtlicher DSV-Vorstand, der über die Richtungen und Strategien des Verbands entscheidet, sondern vor Ort als Teil des deutschen Betreuerstabs.

Die Teilmannschaftsleiter sind bei den Olympischen Spielen unter anderem das Verbindungsglied zwischen den Betreuern der einzelnen Sportarten und dem übergeordneten Stab des Deutschen Olympischen Sportbundes. Zudem vertreten sie das Team vor Ort gegenüber den jeweiligen internationalen Dachverbänden, bei den Schwimmern also gegenüber der FINA. Bei den Olympischen Spielen in Rio wurde die DSV-Teilmannschaft vom damaligen Leistungssportreferenten der Wasserballer, Jens Pech, geleitet. Also von ein hauptamtlichen Mitarbeiter des DSV, der vor Ort auch Ansprechpartner für Medienanfragen an das Schwimmteam war. 

Im Grunde geht es für die Teilmannschaftsleiter also darum, die Abläufe im Hintergrund so zu gestalten, dass die Athleten und Trainer im Rampenlicht den Rücken frei haben und sich auf ihre sportlichen Aufgaben konzentrieren können. In den zurückliegenden Wochen war das dem DSV-Präsidium kaum gelungen, im Gegenteil. Die Skepsis von Athletenvertreterin Sarah Köhler scheint also verständlich. Zuletzt ging es "nur" um die Qualifikation für Tokio, bei den Spielen selbst ist es noch notwendiger, das Team vor Störungen von außen zu schützen. 

Dementsprechend wichtig ist die Rolle der Teamleitung und das ist bei den Olympischen Spielen in diesem Jahr von besonderer Bedeutung: Angesichts der Corona-Pandemie gibt es bei den japanischen Olympia-Organisatoren Bestrebungen, die aus aller Welt anreisenden Delegationen möglichst klein zu halten. Da man bei Athleten und Trainern kaum kürzen kann, geht der Blick vor allem in Richtung nicht-essenzieller Gäste und Funktionäre. Als ehrenamtliche Repräsentanten ohne tatsächliche Aufgabe vor Ort wird man in Tokio also kaum dabei sein können.

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