(31.03.2021) Während den meisten von uns eher ruhige Ostertage bevorstehen, wird es für Deutschlands Spitzenschwimmer ernst: Am Wochenende beginnt die finale Phase der Olympiaqualifikation. Nur noch drei Wettkampf-Wochenenden bleiben den deutschen Assen, um sich die Tickets nach Tokio zu schnappen.

Los geht es am Samstag und Sonntag in Heidelberg. Bei dem eigens angesetzten Qualifikationsmeeting sind etwas weniger als 100 Athleten gemeldet, unter ihnen auch zahlreiche deutsche Spitzenschwimmer. Mit von der Partie ist so zum Beispiel der Olympiafinalist Christian Diener, der nicht nur über seine Paradestrecke 200m Rücken an den Start geht, sondern über die 100m Rücken im Kampf um den Platz in der deutschen Lagenstaffel auch starke Konkurrenz von Marek Ulrich und Ole Braunschweig bekommt. Letzterer konnte Ende 2020 bereits zeigen, dass er auch die Einzelnorm über die 100m Rücken drauf hat. Dies gilt es nun zu bestätigen. Olympiaerfahrung unter den Rückenschwimmern bringt auch Routinier Jenny Mensing mit, die in Heidelberg ebenfalls ihre erste Attacke auf Tokio startet.

Spannend wird es auch über die 200m Schmetterling der Herren. Hier treffen der Deutsche Rekordhalter Ramon Klenz und der WM-Teilnehmer David Thomasberger aufeinander. Beide haben in der Vergangenheit bereits gezeigt, dass sie schneller schwimmen können als die Olympianorm. Auch der Neckarsulmer Fabian Schwingenschlögl konnte zuletzt über die 100m Brust schon an der Norm anklopfen und Hoffnungen dürfen sich auch die jungen Talente um Zoe Vogelmann, Artem Selin und Angelina Köhler machen.

Für Action dürfte zudem der Kampf um die Staffelplätze sorgen. Diese werden nämlich ausschließlich an den kommenden drei Wochenenden vergeben. In Heidelberg sind mit Annika BruhnMarie PietruschkaLeonie Kullmann, oder auch Johanna Roas direkt mehrere Kandidatinnen für die Damenstaffeln am Start. 

Es darf damit gerechnet werden, dass die Athleten schon in Heidelberg Vollgas geben. Das Qualifikationsfenster ist kurz und angesichts der nach wie vor über allem schwebenden Corona-Pandemie ist kaum abzusehen, ob die weiteren Wettkampfwochenende wie vorgesehen über die Bühne gehen können. „Wir haben die Planung etwas umgestellt und werden versuchen, schon in Heidelberg schnell zu schwimmen“, erklärt so zum Beispiel der Leipziger Coach Frank Embacher im Vorfeld der Olympia-Quali. „Eigentlich sollte das nur der Einstiegswettkampf werden, aber aufgrund der Pandemie-Lage wollen wir jeden Wettkampf voll nutzen, um Leistungen zu zeigen.“

Weiter geht es in den kommenden Wochen dann hierzulande mit Wettkämpfen in Magdeburg (10./11.04.), Dortmund (17./18.04.) und Berlin (16.-18.04.). Zudem haben die deutschen Athleten auch auf internationaler Bühne bis zum 18. April die Chance, sich für Olympia zu empfehlen. So wollen die bereits über Einzelstrecken qualifizierten Jacob Heidtmann und Marius Kusch nicht nur beim Quali-Finale in Berlin an den Start gehen, sondern schon vorher bei den Swim Open in Stockholm einen Angriff auf die Staffelplätze starten. Bereits am kommenden Wochenende wird zudem Jessica Steiger beim offenen Olympia-Qualifikationsmeeting in Belgien starten.

Ein von Herausforderungen geprägtes Jahr liegt hinter den Athleten und angesichts der geringen Anzahl an Wettkämpfen ist kaum abzuschätzen in welcher Form sich jeder einzelne aktuell befindet. Doch das Corona-Chaos gilt es nun abzuhaken. Das Qualifikationsfenster ist kurz und die Normen sind anspruchsvoll. Zudem geht es nicht nur um Olympiatickets sondern auch um die Möglichkeit, sich für Schwimm-EM und Junioren-EM zu qualifizieren. Da kann es in den kommenden drei Wochen auf jeden Wettkampfstart ankommen.

Diese Beckenschwimmer sind bereits für Olympia qualifiziert:

Florian Wellbrock, Sarah Köhler (beide  800m / 1500m Freistil), Franziska Hentke (200m Schmetterling), Philip Heintz (200m Lagen), Jacob Heidtmann (400m Lagen),  Marius Kusch (100m Schmetterling), Marco Koch (200m Brust), Laura Riedemann (100m Rücken)

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