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(19.03.2020) Schwimmhallen schließen, Meisterschaften fallen aus, Qualifikationswettkämpfe werden gestrichen - alles aufgrund der Corona-Pandemie. Dennoch hält das Internationale Olympische Komitee am Plan fest, die Olympischen Spiele Ende Juli in Tokio auszutragen. Mit der WM- und EM-Medaillengewinnerin Alexandra Wenk äußert sich nun auch erstmals eine deutsche Spitzenschwimmerin kritisch zum Verhalten der IOC-Verantwortlichen .

"Ich würde es herzlichst begrüßen, wenn die Olympischen Spiele verschoben werden. Sie wären in dieser Situation absurd und völlig irrelevant", erklärt die 25-Jährige gegenüber der Süddeutschen Zeitung. "(...) es ist respektlos. Gerade müssen Ärzte in Italien Triage-Entscheidungen treffen, Menschen sterben dort bei vollem Bewusstsein, diese Situation gab es noch nie. Da steht doch alles andere über Olympischen Spielen. Ich könnte das nicht vertreten."

Nach zuletzt harten Jahren, in denen sie die Qualifikation für die Saisonhöhepunkte verfehlte, sollten die Spiele in Tokio eigentlich die dritte Olympiateilnahme und der Schlusspunkt ihrer Karriere werden. Aktuell scheint das schwer vorstellbar. Am zurückliegenden Wochenende war Wenk noch bei den Swim & Fun Days in Essen am Start. Das Olympia-Qualifikationsmeeting wurde vor dem letzten Finalabschnitt abgebrochen. Sie selbst sei bei dem Wettkampf völlig unkonzentriert gewesen, so Wenk. 

Aktuell kann die Staffel-WM-Dritte von 2015 an ihrem Trainingsstandort in Regensburg nicht trainieren. Die Schwimmhalle ist geschlossen und lässt sich nicht absehen, wann sie wieder ins Becken steigen darf. Wie ihr geht es tausenden Leistungsschwimmern auf der ganzen Welt. Dennoch gibt es seitens des IOC derzeit keine Anzeichen für eine Verschiebung der Olympischen Spiele. 

"Die wollen das durchziehen", meint Alex Wenk. "Aber die Realität sieht komplett anders aus. Wenn wir wochenlang nicht im Wasser waren, wie sollen wir dann Qualifikationen schwimmen? Da ist keine Basis, kein Fair Play."

Wenk reiht sich mit ihrer Meinung in einen Kanon lauter werdender Athletenstimmen ein, die vom IOC eine Absage oder Verschiebung der Spiele von Tokio fordern. Nach einer Telefonkonferenz am Mittwoch, bei der mehr als 200 Sportlersprecher mit den IOC-Verantwortlichen über die aktuelle Lage sprechen sollten (aber Medienberichten zufolge mit ihren Bedenken kaum ernst genommen wurden), erklärte so zum Beispiel die Athletensprecherin und Medizinerin Hayley Wickenheiser gegenüber Spiegel Online mit deutlichen Worten: "Ich attackiere niemanden. Ich will keine Instabilität in der olympischen Familie. Ich will keine Panik machen. Aber ich sage klar und deutlich: Jetzt helfen nur drastische Maßnahmen!"

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