(12.03.2020) Die steigende Verbreitung des Coronavirus hat zusehends Auswirkungen auf den Spitzenschwimmsport. Mit dem Bergen Swim Festival in Norwegen, den Swim Open Stockholm, dem Helsinki Swim Meet und nun wohl auch dem Eindhoven Swim Cup in den Niederlanden wurden innerhalb kurzer Zeit mehrere wichtige Qualifikationswettkämpfe für die Olympischen Spiele 2020 abgesagt.

Auch zahlreiche deutsche Schwimmer wollten sich bei den Meetings ihre Tickets nach Tokio sichern und müssen nun neu planen. Da der vom Deutschen Schwimm-Verband festgesetzte Qualifikationszeitraum am 3. Mai endet und unklar ist, welche Events überhaupt stattfinden, bleiben nicht viele Ausweichmöglichkeiten.

Die sportliche Führung der Schwimm-Nationalmannschaft reagiert nun auf die schwierige Situation, wie gegenüber swimsportnews von mehreren Seiten bestätigt wurde. Die beiden Bundestrainer Bernd Berkhahn und Hannes Vitense kündigten gegenüber den Heimcoaches der deutschen Spitzenschwimmer an, die Entwicklung im Blick zu haben und an Lösungen zu arbeiten.

Angedacht sei unter anderem die geforderten Normen bei kleineren Veranstaltungen zu erbringen. Dies wirft jedoch das Problem auf, dass Olympianormen nicht bei jedem beliebigen Wettkampf geschwommen werden können. Das IOC erkennt zur Qualifikation für Tokio nur Zeiten an, die bei von der FINA genehmigten Events erzielt worden. Aus diesem Grund sei man im Kontakt mit dem Weltverband, um auch hierfür Lösungsansätze zu finden, so die Bundestrainer.

Trotz aller derzeitiger Unklarheiten bitten die sie die Sportler und Trainer darum, ihre Vorbereitung auf Tokio weiterhin konsequent durchzuziehen und gegebenenfalls Trainingswettkämpfe anzusetzen. 

Auch seitens des Deutschen Olympischen Sportbundes wird bereits Flexibilität signalisiert. "Wir sind an einigen Stellen dabei, Nominierungskriterien anzupassen", erklärte so zum Beispiel die Vorstandsvorsitzende des DOSB, Veronika Rücker.

Derweil werden die Fragezeichen hinter der Austragung der Olympischen Spiele selbst immer größer. Die Veranstalter und das IOC betonen derzeit zwar immer wieder, dass eine Absage oder Verlegung nicht zur Debatte stünden, unter anderem weil die Zahl der Coronafälle in Japan stark eingedämmt werden konnte. Sorgen bereitet aber die umfangreiche Ausbreitung des Coronavirus in immer mehr Ländern, was starken Einfluss auf Vorbereitung, Qualifikation und somit indirekt auch die Organisation der Spiele hat. Wie in allen Bereichen gilt hier derzeit, dass sich die Situation jeden Tag ändern kann.

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