(03.03.2020) Das Coronavirus (Covid-19) bestimmt die Schlagzeilen und aus Sorge um eine mögliche Verbreitung des Virus wurden nun auch erste Schwimm-Wettkämpfe abgesagt.

So werden die für das Wochenende geplanten Offenen Sächsischen Landesmeisterschaften in Leipzig auf einen unbestimmten Zeitpunkt verschoben. Dies teilte der Sächsische Schwimmverband (SSV) am Dienstag mit.

"Aufgrund der allgemeinen Gefahrenlage in Folge der Coronavirus-Vorfälle in Deutschland hat sich der Vorstand des SSV nach Abwägung mit seinen Partnern, dem zuständigen Gesundheitsamt der Stadt Leipzig und Beratung mit medizinischem Personal dafür entschieden, die für den 06.03. - 08.03.2020 geplanten Offenen Sächsischen Landesmeisterschaften im Schwimmen in seiner Eigenschaft als Veranstalter abzusagen", erklärt der Verband auf seiner Website. Bereits gezahlte Meldegelder würden erstatten werden und man prüfe nun die langfristige Verlegung der Meisterschaften.

Damit folgte man den Empfehlungen des städtischen Gesundheitsamtes. Zu dem Wettkampf wurden etwa 550 Sportler von mehr als 50 Teams erwartet. Insgesamt hätten sich am Wochenende so etwa 1000 Personen in der Leipziger Uni-Schwimmhalle aufgehalten. 

In Sachsen ist aktuell (Mittwoch, ca. 17:30) nur ein nachgewiesener Corona-Fall aufgetreten. Dennoch zeigen sich die Behörden des Bundeslandes besorgt. Auch die Leipziger Buchmesse wurde bereits abgesagt. 

Die Verantwortung und Entscheidung über die Durchführung von Schwimm-Wettkämpfen liegt letztlich in der Hand der Veranstalter. Die ebenfalls am Wochenende angesetzten Swim Race Days in Dortmund (NRW) mit etwa 800 Teilnehmern sollen so zum Beispiel nach derzeitigem Stand stattfinden. "Die vorliegenden Informationen vom Gesundheitsamt der Stadt Dortmund und die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts geben uns derzeit keinen Anlass, die Veranstaltung abzusagen", erklären die Veranstalter am Montag auf ihrer Website. "Wir nehmen das Corona Virus ernst und verfolgen die weiteren Entwicklungen aufmerksam. Für die Veranstaltungstage haben wir entsprechende Vorkehrungen getroffen." 

Auch der Deutsche Schwimm-Verband sah sich mittlerweile genötigt, ein Statement für den Umgang mit der aktuellen Situation abzugeben. Darin heißt es unter anderem: "Sollte das Gesundheitsamt eine gesundheitliche Gefährdung in der Ausrichtung der Veranstaltung oder Maßnahme sehen oder Bedenken äußern, ist von der Durchführung abzuraten." So sahen es auch die Gastgeber des Internationalen Pamina-Nachwuchsschwimmfest in Bad Bergzabern. Der für den 14. und 15. März geplante Wettkampf in Rheinland-Pfalz wurde bereits am zurückliegenden Donnerstag aus Sorge vor dem Corona-Virus abgesagt.

Auf internationaler Ebene wurde wegen Covid-19 zuletzt bereits ein hochklassiges Meeting paralympischer Schwimmer in Italien gestrichen und auch in Japan wurden mehrere Wettkämpfe abgesagt. Das Internationale Olympische Komitee erklärte am Mittwochnachmittag, man halte aktuell weiter am Termin für die Olympischen Spiele (24.07.-09.08.) fest und würde sich vor allem auf die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO verlassen.

Weitere Informationen und Empfehlungen sind auf folgenden Seiten zu finden:

• DSV-Empfehlung zum Umgang mit dem Corona-Virus
• Aktuelle Lage und Empfehlungen des Robert Koch-Instituts